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GRAFENRHEINFELD
Über den Tellerrand hinausgehen
Silvia Eidel
 |  aktualisiert: 03.12.2019 09:12 Uhr

Mit seinem kreativen Plakat zum Thema „Warum studieren?“ sicherte sich der Mediendesign-Student Julian Schleier aus Grafenrheinfeld einen Siegerplatz im Wettbewerb des Deutschen Studentenwerks. Sein Entwurf mit der Aussage „Über-den-Tellerrand-gehen“ wird auf einer bundesweiten Wanderausstellung zu sehen sein.

Das Ungewöhnliche daran: Die Arbeit von Julian Schleier entstand im ersten Studiensemester.

Offenbar hat der junge Mann aus Grafenrheinfeld sein Metier gefunden. Unter 611 eingereichten Entwürfen aus ganz Deutschland erreichten 171 die Shortlist. Davon wurden die 29 besten ausgesucht, diese gehen nun auf Wanderausstellung – darunter auch Julian Schleiers Arbeit.

Der Wettbewerb hatte Studierende dazu aufgefordert, sich grundsätzliche Gedanken zum Thema „Warum studieren?“ zu machen. Was erhoffen sich die jungen Leute vom Studium? Lockt die Wissenschaft oder eher das Studentenleben? Welche Rolle spielt die Karriere? Julian Schleiers Antwort „Über den Tellerrand gehen“ ist beinahe stellvertretend für seine eigene Vita.

Der heute 28-Jährige hat am Humboldt-Gymnasium in Schweinfurt sein Abitur gemacht und dann in Würzburg Germanistik und Geschichte fürs Lehramt am Gymnasium studiert. „Er hat sich schon immer mit der Kunst beschäftigt, macht nebenbei auch Musik“, erzählt der „stolze Vater“ Heinz Schleier. Aber er sah auch, dass die freie Kunst ein schwieriges Unterfangen ist, dass man damit nur schwer sein Geld verdienen kann. Doch am Ende seines Lehramt-Studiums war dem jungen Mann dennoch klar, dass er kein Lehrer wird.

Deshalb startete er erneut – mit einem dualen Studium Mediendesign an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg (DHBW) in Ravensburg. „Er hat sich bei unzähligen Agenturen bundesweit um einen Ausbildungsplatz beworben“, blickt der Vater zurück. „Was da alles unterwegs ist und sich Agentur schimpft, erst mal ein unbezahltes Praktikum will oder noch mehr, das ist teilweise echte Ausbeutung.“

Ein echter Glücksgriff sei für Julian Schleier nun die Ausbildung in der „Geometry Global“-Agentur, mit Außenstellen in Frankfurt, Berlin, Düsseldorf und Hamburg. Vierteljährlich pendelt der Grafenrheinfelder nun zwischen der Hochschule in Ravensburg und dem Arbeitsplatz in Frankfurt hin und her.

Dem künstlerisch begabten jungen Mann kommt sein früheres Germanistikstudium und seine Liebe zur Sprache bei seinem zunächst dreijährigen Studium mit Bachelor-Abschluss zugute. „Aber es wird auch sehr viel von den jungen Leuten gefordert“, weiß der Vater Heinz Schleier. Sein Sohn stecke derzeit in einem dermaßen großen Arbeitsstress, dass er für ihn die Anfrage der Redaktion beantwortet.

Vater Heinz Schleier ist mächtig stolz auf seinen Sohn. Sein Können und seine Kreativität seien nun durch den Plakatwettbewerb des Deutschen Studentenwerks honoriert worden.

Die Wanderausstellung wurde bereits bei der Preisverleihung Ende Juni im Museum für Kommunikation in Berlin gezeigt und wird in den kommenden zwei Jahren bei Studentenwerken in ganz Deutschland zu sehen sein.

Julian Schleier aus Grafenrheinfeld
Foto: Schleier | Julian Schleier aus Grafenrheinfeld
 
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