50 geplante Sozialwohnungen im neuen Stadtteil Bellevue – das reicht bei langem nicht, erklärte Frank Firsching (Linke) am Montag bei den Haushaltsberatungen. Seine Forderung: In den Haushalt für 2019 sollen 50 000 Euro eingestellt werden, um die Planung von 200 neuen Sozialwohnungen zu ermöglichen. Lange habe man das Thema vernachlässigt, betonte Firsching, jetzt müsse man handeln. Die Zeit sei günstig, die Förderung so gut wie nie.

Aber braucht Schweinfurt wirklich noch mehr Sozialbau als geplant? Finanzreferentin Anna Barbara Keck stellte Firschings Aussagen die Pläne der SWG gegenüber. Diese wolle in den nächsten vier Jahren 176 Sozialwohnungen anbieten, ein Teil davon seien modernisierte Wohnungen, etwas über 80 neu. Für Firsching sowie Ralf Hofmann (SPD) der Knackpunkt: Damit kämen tatsächlich nicht so viel mehr Sozialwohnungen dazu, er halte den Bedarf für größer, unterstütze deshalb den Antrag der Linken. Die FH im Blick hatte Thomas Schmitt (Grüne). Dort verbuche man so viele Einschreibungen wie noch nie – was auch heiße, dass hunderte Studenten eine Wohnung bräuchten.

„Quadratmeterpreise an der Unterkante des Mietspiegels“

„Wir haben die SWG, die erledigt das“, zog Stefan Funk (CSU) für sich einen Strich unter das Thema. Dort solle man das Thema platzieren. Dass sich die Stadt nun um den sozialen Wohnungsbau kümmern sollte, sei ein Paradigmenwechsel, den er nicht mitgehe. Für Firsching kein Argument, es gehe darum, Wohnraum für die Bevölkerung zu schaffen. Von wem, das sei egal. Auch Keck hatte darauf hingewiesen, dass sich die SWG als hundertprozentige Tochter der Stadt um das Thema kümmere. Außerdem, so die Finanzchefin: Mit Quadratmeterpreisen zwischen 4,97 und 5,41 Euro liege die SWG an der Unterkante des Mietspiegels. Der Antrag wurde abgelehnt, nur fünf Stadträte hatten dafür gestimmt.