Mit einer musikalischen Weinprobe und zahlreichen Ehrungen feierte der Wipfelder Weinbauverein sein 40-jähriges Bestehen. Im vollbesetzten Sportheim begrüßte eingangs des Abends der Vorsitzende des Wipfelder Weinbauvereins Rainer Thaler die Wipfelder Winzer und zahlreiche Ehrengäste, heißt es in einer Mitteilung. Die einzelnen Zehntgrafenweine wurden von der Wipfelder Weinprinzessin Marie Schneider und den Zehntgrafen Albert Kestler vorgestellt. Um eine gute Grundlage zu haben, wurde zur Hälfte der Weinprobe eine reichhaltige Häcker Brotzeit serviert.
Während der Weinprobe informierte Rainer Thaler über die Vereinsgeschichte. Am 12. Februar 1979 trafen sich 67 Personen um den Weinbauverein zu gründen. Bereits im Gründungsjahr wurde eine Festgemeinschaft gebildet und zusammen mit dem Musikverein das erste Straßenweinfest in Wipfeld abgehalten. Seitdem lockt das Weinfest alljährlich einige Tausend Besucher nach Wipfeld. Weine Abordnung des Wipfelder Weinbauvereins nimmt alljährlich an den Umzügen und Festen anderer Weinbauvereine teil. 1986 erfolgte erstmals die Teilnahme an der Grünen Woche in Berlin. 1990 erfolgte der Einstieg in die Ära „Naturnaher Wein“. Die Zehntgrafenlaube wurde 1997 gebaut, die sich noch heute großer Beliebtheit erfreut. Zum 25-jährigen Vereinsjubiläum wurde eine Vereinsfahne angeschafft und ein großer Festzug abgehalten. 2008 erfolgte nach über 25 Dienstjahren die Übergabe des Amtes des Zehntgrafen von Franz Reh an Albert Kestler.
Die Beschilderung und Neugestaltung des Weinwanderweges stand 2013 im Mittelpunkt. 2017 wurde die Sandsteinstatue des Hl. Michael am Rande der Weinberge für 15000 Euro erneuert. Zur besseren Bewirtschaftung der Weinberge wurden 2018 die Rinnsteine entlang der Wege abgefräst - Kostenpunkt 40000 Euro. Die Kelterstation der Gebietswinzergenossenschaft, erbaut 1972, ist heute noch in Betrieb.
Landrat Florian Töpper gratulierte in seinem Grußwort dem Weinbauverein zu seinem 40-jährigen Bestehen. Er hoffe, dass trotz des Strukturwandels, der immer größer werdenden Winzerbetriebe, die Aktivität des Weinbauvereins erhalten bleibt. Bürgermeister Tobias Blesch lobte den Einsatz des Weinbauvereins für die Dorfgemeinschaft, insbesondere bei der 1100-Jahrfeier der Gemeinde. Vor allem durch das alljährliche Straßenweinfest sei die Gemeinde Wipfeld weit über die Ortsgrenze hinaus bekannt geworden.
Marco Maiberger vom Tourismusverband Franken stellte fest, ohne den Weinbau wäre der ständig wachsende Tourismus in Franken nicht möglich. Vor allem das Wandern durch die Weinberge werde besonders gut angenommen. Eine umfangreiche Fotoausstellung von Otto Friedrich veranschaulichte die Aktivitäten des Vereins in den letzten 15 Jahren. Der Weinort Wipfeld hat über 80 Hektar Rebfläche. Am meisten wird die Sorte Müller Thurgau angebaut, es folgen die Sorten Silvaner, Weißer und Grauer Burgunder, Traminer und Bacchus. Bei den Rotweinsorten überwiegen Domina und Spätburgunder.