Über 60 verschiedene Bauprojekte prägen den Haushalt der Gemeinde. Kämmerin Anja Friedrich stellte das Zahlenwerk im Gemeinderat vor. Der Gesamthaushalt beläuft sich in diesem Jahr auf rund 28,7 Millionen Euro. Die Summe teilt sich in den Verwaltungshaushalt (15,8 Mio. Euro) und in de Vermögenshaushalt (12,9 Mio. Euro).
Zu ersten Mal nimmt Schonungen mehr als fünf Millionen aus der Einkommensteuer ein. Die Kasse füllen außerdem die Schlüsselzuweisungen mit rund 2,3 Millionen Euro. Über eine Million erzielt die Gemeinde aus der Grundsteuer, den Benutzungsgebühren und aus Zuschüssen. Auf 2,9 Millionen Euro taxiert Anja Friedrich die Personalkosten, den höchsten Ausgabeposten. Kurz dahinter rangieren Zuweisungen und Zuschüsse und die Kreisumlage. In den Vermögenshaushalt überträgt die Gemeinde 1,8 Millionen Euro.
Knapp die Hälfte aller Einnahmen im Vermögenshaushalt stammt aus den Rücklagen, die in diesem Jahr mit 6,6 Millionen Euro kalkuliert sind. In den kommenden Jahren wahrscheinlich schon 2020 - werden die Rücklagen der Gemeinde aufgebraucht sein. Schonungen, das in diesem Jahr ohne einen neuen Kredit auskommen kann, wird sich dann wieder höher verschulden müssen. 10,9 Millionen Euro, oder 84 Prozent aller Ausgaben im Vermögenshaushalt, fließen in die rund 60 Projekte im Bereich Bau.. Allein 4,4 Millionen Euro stehen für das Abwasserprojekt in den Büchern.
Den aktuellen Schuldenstand der Gemeinde hat Anja Friedrich mit 5,1 Millionen Euro angegeben, das entspricht einer pro-Kopf-Verschuldung von 692 Euro. Vor einem Jahr lag dieser Wert noch bei 732 Euro. Besonders hoch - im Vergleich zu anderen Gemeinden - liegen die Sätze für die Grundsteuer, Grundsteuer A bei 510, Grundsteuer B bei 540 von Hundert. Für die Gewerbesteuer wies das Zahlenwerk 380 Prozent aus.
Bürgermeister Stefan Rottmann bedankte sich für Gemeinde und Gemeinderat für die übersichtliche und komprimierte Darstellung des haushaltes bei Anja Friedrich. Er legte großen Wert darauf, dass die vorgetragenen Zahlen nur eine "Momentaufnahme" sei und hofft, dass sich durch weitere Fördermittel- und Zuschüsse die Lage noch verbessern könnte. Glückliche Umstände - die Konjunktur und auch die vielen Fördermittel haben Schonengen diesem Positiven Haushalt erbracht. Rottmann zeigte aber auch auf, dass es durchaus "Dellen" in der Konjunktur geben könne und dass sich damit auch die Zahlen für die Gemeinde verschlechtern könnten. In Schonungen gibt es viele Nachfragen nach Bauland, auch Gewerbetreibende wollen in die Gemeinde kommen. Die Altlastkatastrophe habe man durch Bedarfszuweisungen und durch Stabilisierungshilfen nahezu unbeschadet überstanden.
Bürger, so Rottmann, hatten ihn schon angesprochen, dass man es doch ein wenig langsamer angehen könnte, die vielen Bauprojekte werden kritisch hinterfragt. Rottmann mahnte an, die Menschen nicht zu überfordern.
Die Sprecher der drei Fraktion - CSU, SPD und Freie Wähler - lobten in ihren Statements die Arbeit der Kämmerei und freuten sich über die positiven Zahlen.. Man bewege sich in die richtige Richtung war aus allen drei Wortmeldungen zu erkennen. Die Gemeindeverwaltung und der Gemeinderat sollten aber immer wieder überprüfen, ob man die Grundsteuern und die Gewerbesteuer nicht senken könne. Schonungen - das bestätigte auch Anja Friedrich - steht für diese Steuerarten an der Spitze der Kommunen im Landkreis Schweinfurt.