
Die Faszination Märchen sowie Ulk und Klamauk waren Trumpf bei den Prunksitzungen am Wochenende im Löffelsterzer Sportheim. Die rund 80 Akteure der Löffelsterzer Faschingsbande, die Faschingsabteilung des Sportvereins Blau Weiß, brillierten mit turnerischen Höchstleistungen, die sich auf das ganzjährige Training der Turnerinnen gründen. Ebenso fehlten für die gute Unterhaltung der Narrenschar nicht humorvolle Büttenreden und Musikeinlagen mit Parodien auf alten und neuen Gassenhauern.
Bunt gemischt waren die Themen der Büttenredner. David, Nikolas und Marcus Kohnle gaben in "Männergespräche" Einblicke in ihr exotisches Familienleben. Einen Schwenk zur großen Politik machte der "Asylant" (Jakob Suhl), dessen Verse die Segnungen des deutschen Sozialstaats vorstellten und mit dem Reim "Deutschland bestes Land der Welt" (fast) immer endeten. Viel zu lachen gab es beim "Einsatz" der Feuerwehrmänner (Max Hochrein, Lukas Mantel, Lorenz Lauth und Henry Nicklaus), die einen Hausbrand zu löschen hatten. Vergesslichkeit als Plage des Altwerdens glossierte Volker Nicklaus als "Opa".
Musik ist Trumpf - bei den Löffelsterzer Narren
Musikanten gaben unter Leitung von Alexander Mantel, Dirigent der örtlichen Musikkapelle "Frohsinn", ein Beispiel für eine "außergewöhnliche Musikprobe" beim Auftritt der "SchellnBubn". Mit "Rock mi heit Nacht" von den Alpenrebellen rissen sie alle von den Stühlen. Als sie mit Gästen die "Reise nach Jerusalem" mit Hüten auf der Bühne spielen ließen, tobten die Narren. Dass die Schelln Bubn nicht nur Blasmusik drauf haben, zeigten sie bei einer Parodie auf die "Musikalische Früherziehung".
"Ja lebt denn die alte Waldhexe (Johannes Pfaab) noch?", fragten Marie und Lena Pfaab als Hänsel und Gretel aus dem Märchen der "Geschwister Grimm". Ein wunderschön gestaltetes Bühnenbild mit Hexenhaus und Feuerstelle versetzte das Publikum in den "großen Wald von Löffelsterz".
Herausragende Showtänze
Den glanzvollen Abschluss der Sitzung setzte die Showtanzgruppe, die das Sportheim nach "Africa" versetzte. Zum leisen Klang der Trommeln und Melodien aus dem Musical "König der Löwen" bewegten sich Eingeborene, Zebras und Leoparden galant in den "unendlichen Weiten des schwarzen Kontinents". (Trainerin Corinna Ott, Kostümierung Karin Englert). Die harte Wirklichkeit und die schönen Träume des "Mädchens mit den Streichhölzern", ein Märchen des dänischen Dichters Christian Andersens von 1845, lässt die Juniorentanzgruppe mit Choreografien von Christa Proksch und Martha Schütze auf der Bühne lebendig werden. (Kostümierung Lilo Dotzel, Technik und Musik Marcus Kohnle). Ganz schön rockig traten die "Schulmädchen" auf. Zum fetzigen Song "Hit me Baby one more time" von Britney Spears zeigten sie artig in Schuluniformen gekleidet und mit langen geflochtenen Zöpfen, was sie tänzerisch drauf haben. (Trainerinnen: Nicole Hümpfer, Carina Lösch). "Keep on Smiling" unter diesem Motto schickten die Trainerinnen Christine Kohnle und Heike Hümpfer die sechs- bis achtjährigen Purzelkids auf die Bühne. Moderne Tanzschritte und viel Akrobatik zeigten die Mädels der Seniorengarde zum "Piratenmarsch".
Orden gab es nicht nur für die Mitwirkenden sondern auch für Lotti Fossen, die seit drei Jahrzehnten eigens aus Duisburg dafür in das Dorf in der Schweinfurter Rhön anreist, weshalb Präsident Alexander Nicklaus sie mit dem diesjährigen Faschingsorden auszeichnete.
