50 der insgesamt 994 Mitglieder folgten der Einladung zur Mitgliederversammlung des TSV Grettstadt. Sie bekamen von Karoline Reichert, Dieter Hofmann und Karin Schröder, drei Mitgliedern des geschäftsführenden Vorstandes, jede Menge Zahlen und Fakten zum sportlichen, wirtschaftlichen und baulichen Geschehen des TSV in den Jahren 2021 und 2022. Die coronabedingten Einschränkungen hätten eine Neustrukturierung erfordert.
Während sportlich bis zum aktuellen Frühjahr fast nichts lief und die meisten Großveranstaltungen ausfallen mussten, lief baulich sehr viel. Aus diesem Grund konnte für die Lagerhalle ein "Ringankerfest" für die ehrenamtlichen Helfer durchgeführt werden. Die Weiterarbeit an der Halle läuft, die Fertigstellung ist absehbar. Die Finanzierung des 130.000 Euro teuren Projekts ist in trockenen Tüchern, wobei der Eigenanteil von 43.500 Euro teilweise in Form ehrenamtlicher Arbeitsstunden erbracht wurde. Dafür und für den unermüdlichen Fleiß der Helfer gab es Beifall von der Versammlung.
Mit besonderer 55-prozentiger Förderung durch den BLSV konnte die 17.700 Euro teure Beregnungsanlage für den Gemeinde-Fußballplatz realisiert werden. Der TSV-Eigenanteil beträgt hier 6300 Euro.
Flutlicht-Umrüstung ist drittes Großvorhaben
Dritte Baugroßmaßnahme wird die neue Flutlichtanlage. Die Umstellung auf LED soll eine Energieeinsparung von 70 Prozent bringen, wobei die Vorstandsmitglieder nach derzeitigem Stand von einer geschätzten Investition von 70.000 Euro ausgehen. Synergieeffekte entstehen durch die zeitgleiche Umrüstung bei Nachbarvereinen, mit denen man Spielgemeinschaften unterhält. Dabei werden Fördermittel des BLSV und des Freistaates genutzt. Bei allen Maßnahmen ist die Gemeinde nach dem Schwebheimer Modell mit 15 Prozent beteiligt.
Karoline Reichert erinnerte an den Klimacheck, den man bereits vor Jahren für alle Bauten des TSV durchführen ließ. Dabei wurde die Energiesituation bei Flutlicht, Beleuchtung, Heizung, Lüftung, Warmwasserbereitung und –nutzung sowie der installierten und möglichen künftigen Photovoltaik beleuchtet und erfasst.
Glücklich zeigte sich der Vorstand, dass man am 1. März das Vereinsheim mit einer neuen Brauerei als Partner und einem neuen Wirt eröffnen konnte. Die Wirtschaft werde gut genutzt, auch der Biergarten stehe ab sofort wieder für Gäste offen.
Darlehen für Photovoltaikanlage abbezahlt
Dieter Hofmann hob lobend die durch den Landkreis in der Coronaphase verdoppelte Vereinspauschale hervor. Sie habe zusammen mit den gemeindlichen Zuschüssen die trotzdem anfallenden Kosten für den Übungsbetrieb kompensiert. In diesem Zusammenhang dankte er Ewald Vögler, der letztmals als Bürgermeister an einer Mitgliederversammlung teilnahm, und der Gemeinde, die stets ein offenes Ohr für ihre Vereine habe.
Karin Schröder, Herrin über die Hauptkasse, berichtete, dass die Darlehen für die Photovoltaikanlage auf dem Turnhallendach getilgt sind und ab sofort von jährlich rund 10.000 Euro Erlös auszugehen ist, der für die weitere energetische Sanierung der Vereinsgebäude nutzbar ist.
Bei der Vielzahl der sonstigen Ausgaben konnte man als Zuhörer nur noch staunen. Die Einnahmen von rund 257.000 Euro sorgten weitgehend für die entsprechende Gegenfinanzierung. Die Revisoren Gerhard Schmitt und Stefan Renninger bestätigten ordnungsgemäße und vorbildliche Kassenführung, worauf die Versammlung die Entlastung aussprach.
Nachfolger für "Rentiere" gesucht
Es folgten Berichte der Abteilungen Tanzsport (Monika Fleischer), Turnen und Freizeitsport (Ruth Volz, Anne und Christian Schmitt), Korbball (Sandra Östreicher), Tennis (Monika Möhnig), Tischtennis (Reinhold Dellermann), Fußball (Johannes Böhner) und der Bericht der Hauptjugendleitung (Julia Böhner).
Bevor Bürgermeister Vögler Worte der Anerkennung und des Dankes an die Verantwortlichen richtete, ließ Karoline Reichert die Anwesenden nachdenklich werden: Sie erwähnte die "Rentiere", rüstige Rentner um den Ehrenvorsitzenden Elmar Rudolph, die unermüdlich die laufend anfallenden Arbeiten verrichten, aber dringend auf Nachfolger angewiesen wären. Die Bereitschaft, ein Ehrenamt auszuüben, habe in vielen Bereichen während der Corona-Zeit nachgelassen, das Sozialgefüge hätte sich verschoben. Mit dem Zitat: "Schwachsinn ist, immer dasselbe zu tun und auf Verbesserungen zu hoffen", schloss sie ihre Ausführungen.