Die gravierenden wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise bekommt auch die Brauerei Roth zu spüren, vor allem weil Gaststätten und Sportheime geschlossen sind, die zahlreichen Feste in der Region im Frühjahr und Sommer wegen des Verbots von Großveranstaltungen bis mindestens 31. August zumeist schon abgesagt wurden. Über das Schweinfurter Volksfest, das vom 12. bis 22. Juni geplant ist, ist noch nicht entschieden. Doch die Stadtverwaltung wie die Brauerei Roth gehen davon aus, dass es nicht stattfinden kann. Anfang Mai wird mit einer Entscheidung gerechnet.
Laut einer Pressemitteilung von Roth-Bräu halte die letzte Schweinfurter Braustätte "aber an der Tradition fest und hat trotz Krisenjahr auch 2020 wieder ein Volksfestbier eingebraut." Der Gerstensaft ist seit 27. April im Handel. „Wir feiern das Volksfest dann halt zuhause“, sagt Brauerei-Chef Edgar Borst laut der Mitteilung.
Einzig über den Großhandel, über Getränkemärkte und ab Brauereihof am Oberen Wall kann Roth noch sein Bier verkaufen. So auch das Volksfestbier. Das Volksfestbier „hilft uns ein wenig in diesen harten Zeiten“, so Mitgeschäftsführer Mario Borst. Die Brauerei bedauere, heißt es weiter, die mutmaßliche Absage des Volksfestes, bei dem Roth zwar nicht mehr im Festzelt, aber in Suleks Fischbraterei und dem Schwenkgrill Drexel ausgeschenkt hätte.
Laut Braumeister Harald Alban ist das Volksfestbier Mitte März eingebraut worden – wie gehabt mit Zutaten aus der Region. Der Stammwürzgehalt des Roth Volkfestbiers 2020 beträgt 13,2 Prozent. Dies bedeutet, dass in 100 Gramm Würze 13,2 Prozent aus dem Malz gelöste Stoffe – die später zu Alkohol vergoren werden – enthalten sind. Das Bier ist bernsteinfarben, hoch vergoren und hat mit 5,6 Prozent Alkoholgehalt ein wenig mehr als der Klassiker, das zuletzt wieder mit einer DLG-Goldmedaille dekorierte Roth Pils (4,8 Prozent), so die Brauerei.
Brauereigaststätte wird umgebaut und eröffnet Anfang Juli wieder
Außerdem informiert die Brauerei über den Umbau der dem Brauereigelände angegliederten Roth-Gaststätte "Dalmatien" in der Obere Straße. Diese ist seit Ende April geschlossen und wird nach einem umfassenden Umbau vermutlich Anfang Juli unter dem neuen Namen „Zum Roth“ wieder eröffnen.
Pero Riljic war seit 1988 Pächter und hört laut der Brauerei wie geplant jetzt aus Altersgründen auf. Man habe bereits einen Nachfolge-Wirt gefunden, der im neuen „Zum Roth“ fränkische Küche anbiete. Das Bier werde dabei wieder mehr in den Mittelpunkt rücken.