
"Tossing the Caps", das Hochwerfen der "Doktorhüte", nach erfolgreicher Abschlussprüfung, ist eine alte angelsächsische Tradition, auch bei den High-School-Absolventen in den USA. In der "International School Mainfranken" (ISM) dürfen die neun AbiturientInnen vor dem großen Wurf erstmal den Mund- und Nasenschutz lüpfen, zwischen Talar und Mortarboard, dem Mörtelbretthut.
Die Corona-Pandemie schwelt noch immer, entsprechend hat die Schule ein strenges Hygienekonzept erlassen. Direktor Michael Gündert traut seinen Schulabgängern aber auch bei den Abstandsregeln die nötige Reife zu, und lässt in der Kalifornienstraße die Masken ablegen: "Ich freue mich, das Lächeln auf euren Gesichtern zu sehen." Die Abiturprüfung fand mit Sondergenehmigung statt, dank kleiner Klassengröße. Maximal 50 Freunde, Eltern und Verwandte wurden in die Sporthalle der ehemaligen amerikanischen Schule des "Yorktown Village" gelassen, vor der Freiluftfeier. Im Abschlussjahrgang Nr. 6 sind Deutschland, die USA, die Türkei, Palästina, Schweden und Tansania vertreten.
"Make wise choices", "Entscheide dich klug": Von den jüngeren Semestern gibt es Ratschläge fürs Leben, auf der Leinwand, von der Vorsicht beim Autofahren bis zur Pflicht, älteren Menschen über die Straße zu helfen. Die Lehrer singen per Video einen Song für ihre Zöglinge: "Counting Stars" von "One Republic", ein Lied über große Träume und das Sternezählen. Abiturient Darren Rutinwa aus Tansania hat seinen Jahrgang als Cartoonbild verewigt, für den Film. Ela Ates, Qustandi Altork, Sophie Köhler, Moritz Pulvermüller, Michael Levigion, Frederik Eckart, Kai Niermann und Helena Hergenröther erhalten ebenfalls ihre Diplome.

132 Schüler besuchen die ISM, an der "Multikulti-Flair" herrscht. Nicht einmal Head of School Michael Gündert kann genau sagen, wie viele Nationalitäten in den Herkunftsfamilien vertreten sind. Unterrichts- und Prüfungssprache ist Englisch, das Abi international und nicht unbedingt einfacher als die bayerische Matura. Unterrichtet wird in zwölf Klassenstufen, von 8.15 bis 15.45 Uhr, Deutsch, Spanisch und Französisch sind als Fremdsprachen erlernbar.
Seit 2006 gibt es die ISM schon, mit eigenen Buslinien, als eine von 5000 "IB World Schools", die neben der Mittleren Reife das "International Baccalaureate (IB) Diploma" anbieten: Eine Hochschulreife, die ursprünglich mal für Diplomatenkinder konzipiert war. Angenehme Klassengrößen und individuelles Lernen sorgen dafür, dass längst auch Einheimische und Nichtbotschafter ihren Nachwuchs ins Schulareal zwischen Schweinfurt und Niederwerrn schicken. Nun geht's wieder hinaus, in die große weite Welt. Die jungen Erwachsenen legen beim Fototermin feierlich die Quaste von rechts nach links, auf den deckelförmigen Hüten: als Symbol für ihre erfolgreiche Weiterentwicklung.
Aber ich finde es ziemlich unsäglich, dass es eine Schule in Deutschland gibt, an der ich ein Abitur ablegen kann, ohne ein Wort Deutsch zu brauchen!
Klar ist Unterrichtssprache ENGLISCH - aber es sollte verpflichtend die Landessprache ebenfalls dazu gehören.
So ist es zumindest an den deutschen Schulen im Ausland. Wer beispielsweise in Spanien eine "Deutsche Schule" besucht - also eine Schule, die von der Bundesrepublik Deutschland finanziert wird, mit deutschen Lehrern - usw. - der MUSS neben dem normalen Abitur IMMER auch noch eine Prüfung in Spanisch ablegen - bzw. wenn man in Katalonien, in Barcelona die deutsche Schule besucht, sind zusätzlich noch als Abifächer VERPFLICHTEND: Spanisch und Katalanisch!
Überall, wo Deutsche Schulen im Ausland sind, wird auch verpflichtend die Landessprache utnerrichtet - weil das der jeweilige Staat so vorschreibt!
Nur in Deutschland geht's ohne Deutsch!
DA SOLLTEN DIE VERANTWORTLICHEN MAL DRÜBER NACHDENKEN!