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SENNFELD
Tropenkrankheit gezielt erforschen
Übergabe der Schenkungsurkunde in Höhe von 13 430 Euro: (von links) Thomas Neundörfer (Medizintechnik FN Strätz Gmbh Estenfeld), Werner Meckelein (Hilfsaktion Copal Würzburg), Dr. Simone Kann vom Missionsärztlichen Institut, Pfarrer Werner Schindelin (Würzburg) und Emil Heinemann (Indio-Hilfe-Peru Sennfeld).
Foto: Klemens Vogel | Übergabe der Schenkungsurkunde in Höhe von 13 430 Euro: (von links) Thomas Neundörfer (Medizintechnik FN Strätz Gmbh Estenfeld), Werner Meckelein (Hilfsaktion Copal Würzburg), Dr.
Klemens Vogel
 |  aktualisiert: 25.08.2017 03:16 Uhr

„Wir haben ein neues medizinisches Hilfsprojekt für Lateinamerika finanziell unterstützt“, berichtet der Vorsitzende der Sennfelder „Indio-Hilfe-Peru“ (IHP), Emil Heinemann.

Gemeinsam mit zwei weiteren Hilfspartnern, der Würzburger Gruppe Copal e.V sowie Pfarrer Werner Schindelin und der Firma Medizintechnik FN Strätz GmbH Estenfeld, konnte ein Speziallabor zur Erforschung der Tropenkrankheit Chagas in der Universitätsklinik Würzburg mit den erforderlichen medizinischen Geräten ausgestattet werden.

Eine Schenkungsurkunde in Höhe von 13 430 Euro erhielt Dr. Simone Kann vom Missionsärztlichen Institut. Das Labor wird in erster Linie zur Diagnostizierung und Bekämpfung der in fast ganz Lateinamerika verbreiteten Tropenkrankheit Chagas benötigt.

Unzählige Menschen sind betroffen oder leben mit dem täglichen Risiko, sich zu infizieren. Die Überträger sind drei bis vier Zentimeter große Raubwanzen. Diese überwiegend nachtaktiven Insekten stechen und saugen im Schlaf in den Bereichen der dünneren Haut beispielsweise an Lippen oder in der Augenumgebung. Die Infektion erfolgt allerdings nicht durch den Stich, sondern durch das Einreiben des erregerhaltigen Kotes, den das Insekt während des Saugens absetzt.

Die Erkrankung ist benannt nach dem brasilianischen Arzt Carlos Chagas, der den Erreger schon 1907 entdeckte. Bei etwa einem Drittel der Infizierten, insbesondere der indigenen Bevölkerung, meist bei Kindern oder immunschwachen Menschen, kommt es neben Fieber, Luftnot und Bauchschmerzen zu Herz- und Magen-Darmerkrankungen. Als Folge nennt Heinemann eine chronische Herzvergrößerung und ein massives Auftreiben von Speiseröhre und Dickdarm. Unerkannt und unbehandelt kann die Chagaskrankheit oft zum Tod führen, wobei besonders Säuglinge und Kleinkinder gefährdet sind.

Dr. Simone Kann hat nun aufgrund eines neuen diagnostischen Verfahrens und mit Hilfe des mit Spendengeldern eingerichteten Labors die Möglichkeit, Proben aus verschiedenen Ländern zu untersuchen und so die Tropenkrankheit Chagas wirksam zu bekämpfen.

Laut Heinemann hat die Sennfelder IHP in den vergangenen 30 Jahren unzählige Hilfsprojekte in den Ländern Peru, Bolivien, Kuba, Mexiko und Ecuador mitfinanziert. Insgesamt seien über eine halbe Million Euro an Spendengeldern geflossen.

Dr. Simone Kann vom Missionsärztlichen Insitut stellt das gespendete Labor vor.
Foto: Klemens Vogel | Dr. Simone Kann vom Missionsärztlichen Insitut stellt das gespendete Labor vor.
 
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