Alljährlich im Mai trifft sich der Ortsverein des Katholischen Deutsche Frauenbunds (KDFB) zu seiner Mitgliederversammlung im Pfarrheim, die seit langem als Muttertagsfeier gestaltet wird. Das Jahresprogramm wird vorgestellt, langjährige Mitglieder geehrt und gemeinsam Kaffee getrunken.

Heuer aber war etwas anders. Von dem Tisch auf dem die Marienskulptur, mit Kerze und Blumenstrauß stand, ergoss sich ein weißes Tuch in den Raum. Unter dem Altartuch mit der Aufschrift "Heiliges Herz Marie bitte für uns" stand in großen Lettern "Maria 2.0". Die Forderung der Frauen waren auf Blättern, die auf dem weißen Tuch lagen, zu lesen. Neben der Aufhebung des Pflichtzölibats und dem Zugang der Frauen zu allen Ämtern in der Kirche, hieß es: "Kein Amt mehr für diejenigen, die andere geschändet haben, oder diese Taten geduldet oder vertuscht haben."

Vom 11. bis 18 Mai hat unter anderem der KDFB seine Mitglieder zum "Streik" aufgerufen und der Ortsverband setzte so ein kleines Zeichen des Protestes. Ob es danach weitergeht wie vorher, wird abzuwarten sein. Die Versammlung des Ortsverbandes lief jedenfalls mit Ausnahme der Deko routinemäßig ab. Vorsitzende Birgit Bauer warb für das Müttergenesungswerk und stellte das neue Jahresprogramm vor. So wollen die Frauen heuer noch die Gunter Sachs Ausstellung besuchen und das Theater Schloss Maßbach. Der Ausflug geht in diesem Jahr nach Bad Windsheim, die Dreitagesfahrt nach Freiburg und Straßburg, die Weihnachtsfahrt nach Bad Wimpfen. Gottesdienste, Meditationen, die Diözesanwallfahrt und Bildungsveranstaltungen runden das Programm ab.

In diesem Jahr lenkte die Vorsitzende den Blick aber nicht nur auf kirchliche Belange, sondern forderte ihre Mitglieder auch auf unbedingt zur Europawahl zu gehen. Gegen Ende der Feier ehrte die Vorstandschaft jene Mitglieder, die nicht nur lange, sondern auch engagiert dabei sind. Jede der Geehrten habe auf ihre Art mit angepackt und sich eingebracht, betonte Bauer. Für 20 Jahre Mitgliedschaft wurde Wiltrud Sauer ausgezeichnet. Seit 30 Jahren engagieren sich Hildegard Mai und Hilde Götz. Rosemarie Ried ist dem Frauenbund schon 40 Jahre lang treu.