2008 hoffnungsfroh gestartete erste Schweinfurter Mehrgenerationenhaus ist Ende 2012 geschlossen worden. Betreiber war die Arbeiterwohlfahrt. Seit kurzem läuft unter der Flagge des Diakonischen Werks Schweinfurt ein zweiter Versuch. Das neue Mehrgenerationenhaus hat seinen Standort im früheren evangelischen Jugendhaus an der Ecke Martin-Luther-Platz/Markt. Der neue Begegnungsort, an dem das Miteinander der Generationen aktiv gelebt wird, heißt deshalb folgerichtig „Treffpunkt Mitte Schweinfurt“.
Jede und jeder ist im neuen Treffpunkt Mitte willkommen
Auch dieses Mehrgenerationenhaus steht allen Menschen offen, unabhängig von Alter oder Herkunft. „Jede und jeder ist willkommen“, sagt Christine Barthelme beim Pressegespräch. Anlass ist die Eröffnung Mitte März. Sie hat die sozialpädagogische Leitung inne, vor Ort kümmert sich als zweite feste Kraft Marion Hofmann um den Offen Treff, das Herz auch des neuen Mehrgenerationen-Treffpunkts.
Hier kommen Menschen miteinander ins Gespräch und knüpfen erste Kontakte. Viele Projekte sowie Angebote sollen im Offenen Treff aber erst noch entstehen, der jeden Montag, Mittwoch und Donnerstag von 13 bis 17 Uhr offensteht.
Die Diakonie als Träger erhält vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend eine Zuwendung von 30 000 Euro jährlich, in den zunächst geförderten vier Jahren also 120 000 Euro. Die nötige Kofinanzierung von einem Viertel gewährte die Stadt, also 10 000 Euro pro Jahr. Diese für vier Jahre 40 000 Euro kommen aus dem Topf „Gern daheim in Schweinfurt“ und dem Zuschussanteil für die Beratungsdienste der Freien Wohlfahrtsverbände in Schweinfurt. Diakoniechef Jochen-Keßler bezifferte den zum Betrieb nötigen Eigenanteil auf zirka 20000 Euro.
Staat und Stadt fördern das Mehrgenerationenhaus
Eine Voraussetzung für die staatliche Förderung ist die 20-stündige Öffnung. Neben dem Offenen Treff gibt es deshalb noch dienstags und freitags von 10 bis 14 Uhr das so genannte „Späte Frühstück“.
Was im Treffpunkt Mitte entsteht, liegt derzeit noch auch an den Ideen derer, die kommen und mitmachen wollen. Der Offene Treff kann Café-Stube, Erzählsalon, Spielzimmer, Treffpunkt der Generationen werden, denkbar sind Spielenachmittage, ein Kinoabend. Alle Interessierten können ihre Erfahrungen und Fähigkeiten einbringen und zugleich vom Wissen und Können der anderen profitieren. Denkbar sind laut Barthelme auch geschlossene Angebote wie beispielsweise ein Rommee-Spielabend einer schon gebildeten Gruppe. Ein Nähkurs aus den Conn Barracks ist schon in den Treffpunkt Mitte umgezogen.
Ehrenamtliche können sich jederzeit einbringen
Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Seminararbeit, sagt Barthelme. Dazu gehören Betreuungs-, Lern- und Kreativangebote für Kinder und Jugendliche, Sprachkurse für Migranten, Weiterbildungskurse für den (Wieder-)Einstieg in den Beruf. Das bfz als einer der Partner bietet beispielsweise das richtige Bewerben an.
Unverzichtbare Basis auch des neuen Mehrgenerationenhauses ist das freiwillige Engagement. Barthelme und Hofmann sind über jeden weiteren Ehrenamtlichen froh. Eine solche Gruppe, die Wohnungsbörse, hat sich um Udo Wachter gebildet und etabliert. Jeden Montagnachmittag ist „Sprechstunde“ für Flüchtlinge mit Wohnrecht, aber noch ohne Wohnung.
„Wir wollen keine Konkurrenz sein, wir füllen Lücken“, sagt Barthelme. Das Mehrgenerationenhaus der Diakonie stimme sich deshalb mit den anderen Akteuren vor Ort ab, womit Dopplungen vermieden, Angebotslücken gefüllt, und eine lebendige Vernetzung mit Freiwilligenagenturen, Verbänden oder Kultur- und Bildungseinrichtungen betrieben werden. Synergien entstehen, die allen Beteiligten helfen und die Strukturen vor Ort stärken.
Bei Fragen: Christine Barthelme, Tel. (0151) 27 13 51 56.