Als Engels- oder Schnapszahl wird die 55 oftmals wahrgenommen und steht bei Mystikern für Lebensveränderung, Freiheit und Unabhängigkeit. Die ehemaligen Schülerinnen und Schüler, die sich jetzt, fünfundfünzig Jahre nach dem Kennenlernen ihres damaligen "Traumlehrers", zu einem Klassentreffen zusammen fanden, hatten solche Überlegungen allerdings nicht im Gepäck. Umso mehr freuten sie sich auf das Wiedersehen mit "ihrem" Peter Klitzner, der als Junglehrer ab 1968 für drei Jahre ihre Schulklasse in den Jahrgangsstufen 7 bis 9 unterrichtete, und der jetzt eigens aus Berlin angereist war.
In einem sog. "Kleinen Schulverband Marktsteinach", der für fünf Jahre, bis zur Inbetriebnahme der neuen Verbandshauptschule in Schonungen 1973, aus den Orten Abersfeld, Löffelsterz, Marktsteinach und Waldsachsen bestand, wurden damals über 300 Schüler in acht Jahrgangsklassen unterrichtet. Die Einführung des 9. Schuljahres ab September 1969 erforderte zusätzliche Räumlichkeiten. So musste im Marktsteinacher Pfarrzentrum die geräumige Bühne des Pfarrsaals herhalten.
Sie diente den "Bühnenkindern", wie sie sich heute liebevoll erinnern, für zwei Jahre als Klassenraum. Getroffen hatten sich Lehrer Klitzner und seine Schüler des Geburtsjahrganges 1956 schon anlässlich zweier "Klassenfahrten" nach Berlin in den Jahren 2003 und 2016 - wo es neben Kunst und Kultur viel Großstadtflair zu schnuppern gab. Ein Gegenbesuch im Fränkischen zum 50. Jubiläum beinhaltete neben kulinarischen Ereignissen auch eine große Dampferfahrt auf dem Main.
Von: Edeltraud Mantel, für das Klassentreffen