
Der BBSB Unterfranken-Würzburg (Bayerischer Blinden- und Sehbehindertenbund e.V.) organisierte für Angehörige von blinden und sehbehinderten Menschen im Landratsamt Schweinfurt ein Treffen zur Selbsterfahrung bei Blindheit.
Martin Weber, selbst blind und als Blinden- und Sehbehindertenberater für Stadt und Landkreis Schweinfurt zuständig und seine Frau Beate Weber, luden die Angehörigen ein, einmal in die Welt der Blinden und Sehbehinderten einzutauchen.
Hierbei mussten sich die Teilnehmer mit Dunkelbrille von einer anderen Person führen lassen und merkten schnell, dass auch auf dem kurzen Weg vom Landratsamt zum Bahnhof Mitte viele Hindernisse wie Treppen, Bordsteinkanten, Flussrinnen oder Absperrgitter für Fahrräder zu bewältigen sind. Eine große Herausforderung war auch das Treppenhaus im Landratsamt, besonders das abwärts gehen, da man sich hier voll und ganz auf seine Führperson verlassen musste.
Die Reha-Fachkraft Kirsten Hüser-Nuß von der Blickpunkt Auge Beratungsstelle des BBSB Würzburg erklärte den Teilnehmern die Führtechnik, Orientierung nach Geräuschen und das Überqueren der Straße mit einer akustischen Ampel vor Ort.
Im Anschluss konnte jeder mit einem Blindenlangstock versuchen, an den vorhandenen Leitlinien, die speziell für blinde und sehbehinderte Menschen angebracht werden, den Eingang des Landratsamtes zu finden.
Danach gab es für die Teilnehmer noch Kaffee und Kuchen, was diese ebenfalls mit Dunkelbrille bewältigten, auch wenn dies schon eine gewaltige Herausforderung war.
Anschließend konnten sich die Angehörigen über ihre Erfahrungen austauschen und in mancher Hinsicht vielleicht besser in einen Blinden oder Sehbehinderten hineinversetzen.
Von: Volker Tesar (Bezirksgruppenleiter , Bayer. Blinden- u. Sehbehindertenbund e.V. )
