Er war bei den Bürgern beliebt und dem Sport treu verbunden: Der ehemalige dritte Bürgermeister der Stadt Schweinfurt, Karl-Heinz Kauczok, ist tot. Der 74-Jährige starb am 29. September.
Kauczok war von 1996 bis 2020 für die Schweinfurter Sozialdemokraten im Stadtrat, holte als OB-Kandidat 1998 gegen die Amtsinhaberin Gudrun Grieser (CSU) immerhin 38 Prozent der Wählerstimmen. Vor der Kommunalwahl im März entschied sich Kauczok nach einer Amtsperiode als dritter Bürgermeister ab 2014, nicht mehr auf der Liste der Sozialdemokraten zu kandidieren und den Weg für Jüngere frei zu machen.
Unermüdliches Engagement vor allem für Schweinfurts Sportvereine
Der Träger der Stadtmedaille in Gold und der Bundesverdienstmedaille war nicht nur bei seinen vielen hundert Schülern beliebt, die er im Laufe der Jahrzehnte an der Auenschule unterrichtete, wo er auch Konrektor war, sondern ebenso bei den 70 Sportvereinen in der Stadt. Drei Jahrzehnte engagierte er sich im Stadtverband für Sport, 22 Jahre bis 2017 war er der Vorstandsvorsitzende. Sein ehrenamtliches Engagement in der Stadt füllt mehrere Seiten.
Kauczok wurde in Bad Königshofen geboren, seit 1958 lebte er in Schweinfurt und begann schon 1960 in der evangelischen Jugend sein vielfältiges ehrenamtliches Wirken. Der Sportler Kauczok hat bei der Turngemeinde, die er von 1999 bis 2005 erfolgreich führte, die Handballabteilung gegründet. Außerdem war er Inhaber der A-Lizenz Trainer und der A-Lizenz Schiedsrichter im Volleyball. Er pfiff außerdem als Schiedsrichter etliche Volleyball-Bundesligaspiele. Diese Sportart förderte er als Bezirksschulobmann seit 1975 im Schulbereich und als Mitglied des Lehrteams im Kultusministerium und beim Bayerischen Volleyballverband.
Kauczok leitete den Stadtjugendring, war Mitgründer des Bürgerverein Eselshöhe, dem er elf Jahre auch im Vorstand diente. Auf der Eselshöhe steht auch das Wohnhaus der Familie Kauczok. Außerdem war er Jugendschöffe und Kirchenvorstand (Dreieinigkeit und Christuskirche). Seine Schwerpunkte lagen im kulturellen, schulischen und sportlichen Bereich. Die Stadtteilarbeit sozial zu gestalten und die sozial schwächeren Gruppen zu unterstützen, war für Karl-Heinz Kauczok eine wichtige Triebfeder seines nimmermüden Einsatzes. "Sein engagiertes Wirken für die Stadt Schweinfurt verdient höchste Anerkennung", schreibt Oberbürgermeister Sebastian Remelé (CSU) in der Traueranzeige der Stadt.
Kauczok hinterlässt seine Ehefrau Ingrid, seine Tochter Heike und Sohn Jens sowie fünf Enkel. Der Trauergottesdienst findet am Samstag, 17. Oktober, um 12 Uhr in der St. Johanniskirche statt. Es wird darum gebeten, die derzeit geltenden Hygienevorschriften zu beachten. In der Kirche ist nur eine begrenzte Anzahl an Trauergästen zugelassen.