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Schweinfurt
Traktoren-Demo am Schweinfurter Marktplatz: Landwirte fordern weniger Flächenversiegelung
Auf 20 Traktoren, die zuvor von Oberndorf zum Marktplatz fuhren, waren die Forderungen der Landwirte zu lesen.
Foto: Steffen Krapf | Auf 20 Traktoren, die zuvor von Oberndorf zum Marktplatz fuhren, waren die Forderungen der Landwirte zu lesen.
Steffen Krapf
 |  aktualisiert: 23.03.2023 02:57 Uhr

Mit 20 Schleppern, verziert mit Plakaten, machten sich am frühen Samstagvormittag Landwirte auf den Weg, um ihre Forderungen quer durch Schweinfurt zu transportieren. Startpunkt war in Oberndorf, an der Stelle, wo der Bau eines Einkaufzentrums geplant ist. "Der Flächenfraß frisst uns auf", lautet die Parole, mit der die Landwirte die Bevölkerung für ihr Thema sensibilisieren möchten.

Zielpunkt der gemeinsamen "Traktoren-Demo" war der Schweinfurter Marktplatz. Dort traten die Landwirte bis zum frühen Nachmittag in den Dialog mit den Bürgern ein. Die Bürgerinitiative "Natur statt Beton Schweinfurt" sammelte Unterschriften für das Bürgerbegehren zum Erhalt der landwirtschaftlichen Fläche in Oberndorf.

Sven May, Organisator der Kundgebung und letzter Milchbauer Schweinfurts, zeigte sich begeistert von den Gesprächen mit den Bürgern. "Der Dialog ist sehr gut gelaufen. Das bestärkt uns darin, dass wir eigentlich Recht haben", berichtet May. "Die Leute kamen teilweise gezielt und haben sich unsere Banner angeschaut." Die 20 Traktoren samt Botschaften standen nämlich stundenlang imposant auf dem Marktplatz.

"Umweltschutz geht nur mit uns; nicht gegen uns" und "In der EU sterben am Tag 1000 Bauern. Sind im Jahr 360.000 Bauern, durch Auflagen (Bürokratie). Wann stehe ich unter Naturschutz?" war dort beispielsweise zu lesen.

In Oberndorf sollen drei Hektar Ackerland für immer versiegelt werden

Sven May, Schweinfurts letzter Milchbauer und Organisator der 'Traktoren-Demo', fordert gemeinsam mit seinen Mitstreitern aus der Landwirtschaft weniger Flächenversiegelung zum Erhalt von landwirtschaftlichen Flächen.
Foto: Steffen Krapf | Sven May, Schweinfurts letzter Milchbauer und Organisator der "Traktoren-Demo", fordert gemeinsam mit seinen Mitstreitern aus der Landwirtschaft weniger Flächenversiegelung zum Erhalt von landwirtschaftlichen Flächen.

Flächenversiegelung sei einfach ein Thema, an dem gearbeitet werden müsse, findet der Milchbauer. Ganz konkret macht er es am Beispiel des geplanten Einkaufzentrums in Oberndorf fest. Um das "Dreigestirn", bestehend aus Discounter, Vollsortimenter und Drogeriemarkt, am Ortsrand in unmittelbarer Nähe zur Autobahn anzusiedeln, müssten drei Hektar Land versiegelt werden. "Wir hören sehr viel Stimmen, die sagen, das Einkaufzentrum ist unsinnig", berichtet May. "Jeder Quadratmeter, der zugebaut wird, wird nie wieder entsiegelt und nie wieder zur Produktion landwirtschaftlicher Güter genutzt", ist er sich sicher. Die kommunale Politik kritisiert er. Zu oft würde man von ihr regelmäßig vor "vollendete Tatsachen gestellt".

Nach der gelungenen Aktion kündigt May an, gemeinsam mit seinen Mitstreitern aus der Landwirtschaft weiter "gegen Flächenfraß" vorzugehen, "damit wir die Bevölkerung weiterhin mit regionalen Lebensmitteln versorgen können." Ausgeschlossen von der Veranstaltung wurde von May übrigens Roger Kuchenreuther, führender Kader der rechtsextremistischen Partei "Der III. Weg", der sich ab Oberndorf bis zum Markplatz zunächst der Demo anschloss, bevor ihn Demo-Teilnehmer erkannten und seinen Ausschluss forderten.

 
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  • garfieldweinert@web.de
    Es liegt mir fern jemanden zu beleidigen !
    Wir kenne Ihren schönen Hof, Gratulation !
    Ich akzeptiere auch Ihre Meinung btr. Bodenversiegelung !
    Aber anderen Mitbürgern vorzuschreiben wie sie leben oder was brauchen nicht !
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  • Familiemay
    Sie behaupten Landwirte sind "Die Heuchler!" Definition: unaufrichtiger, scheinheiliger Mensch’ (16. Jh.).
    OK keine Beleidigung, aber liegt es ihnen auch fern, Menschen die sie nicht kennen zu pauschalisieren? Dann sollten sie ihre vorschnelle Aussagen überdenken.
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  • Michael Fischer
    Seit Jahren machen doch die Landwirte bei der Versiegelung mit. Ob Solaranlagen, Biogasanlagen, Schweinemastfabriken oder Windräder überall wird die Hand aufgehalten. Wenn immer mehr Lebensmittel aus dem Ausland kommen sind auch die meisten Landwirte mit daran schuld. So arm können viele gar nicht sein wenn man die riesigen Schlepper mit Zubehör sieht. Und auch Häuser vieler Landwirte gleichen einer Burg.
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  • andreas_gerner@gmx.de
    @Ute
    Siehe Antwort an "Klubberer76".
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  • Familiemay
    Ja auch wir versiegeln Flächen, liegt aber daran, das niemand mehr den viehhaltenden Betrieb im Ortsbereich duldet. Aber warum die Landwirte dran schuld sein sollen, das immer mehr lebe smittel aus dem Ausland kommen, das hätte ich gern Mal von Ihnen erklärt.
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  • toke
    Eine tolle Aktion. Ich war am Samstag auch am Marktplatz und wurde sehr gut informiert.
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  • glubberer76
    Ja, ja, die Landwirte gegen Flächenversiegelung.... Wohl nur wenn es nicht um die eigenen Flächen geht. Wenn der Investor klingelt, gibt man doch gerne Flächen für PV, Windräder oder Norma-Logistikzentrum ab. Wenn der Investor beim Nachbarn klingelt, nimmt man an der Traktor-Demo teil.
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  • andreas_gerner@gmx.de
    Sie machen den Fehler, den Eigentümer mit dem Landwirt (Bewirtschafter) gleichzusetzen.
    Stimmt in der Mehrzahl der Fälle nicht.

    Unabhängig davon, ist in JEDEM Fall - also egal, wem´s gehört und wer profitiert - immer zu prüfen, ob der Flächenfraß tatsächlich notwendig und sinnvoll ist.
    Was beim Windrad meist der Fall sein wird (werden nunmal in Zukunft mehr gebraucht und beanspruchen nur sehr wenig Fläche, liefern aber viel Strom und ersetzen so viel fossilen Brennstoff), aber im Falle eines überdimensionierten(>150 Parkplätze!) Einkaufszentrums (Onlinehandel nimmt zu. Stationärer Handel nimmt ab. Schon heute haufenweise Leerstände in der Region...) wahrscheinlich nicht zutrifft.

    Stück für Stück frisst Bau die Fläche. Immer mehr Nahrung muss importiert werden mit all den negativen Folgen. Immer mehr Wasser schießt bei den extremer werdenden Starkregen direkt in die Bäche und den Main und erhöht die Hochwassergefahr. Immer weniger Wasser kann versickern und das Grundwasser auffüllen.
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  • garfieldweinert@web.de
    Die Heuchler ! Wenn man im nahe Umland die totale Versigelung in den Höfen sieht ,da könnte man mit entsiegelung anfangen. Dabei kämen einige ha. Ackerboden zusammen.
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  • andreas_gerner@gmx.de
    @mainlände
    Landwirte haben einen viiiiiiiiiiiel geringeren Teil ihrer Betriebsfläche versiegelt, als in den allermeisten anderen Branchen üblich.

    An meinem Beispiel:
    Habe etwa 150.000 m² Eigentum. Weitere 1.300.000 m² gepachtet. Von all der Fläche sind keine 1.000 m² versiegelt. Hofflachen, Gebäude(Dächer) und das Wohnhaus auch mit drin.
    Also weit unter 1%.

    Je nach Rechenart ernähre ich aber bis zu 1.000 Menschen.

    Das geht denk ich in Ordnung.
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  • Familiemay
    Danke für Ihre stets so beleidigende Art hier zu kommentieren. Aber anonym lässt es sich halt gut lästern.....machen sie dich Mal einen Spaziergang zu uns an den Hof, sie scheinen ja beide gut rüstig zu sein mit ihren zusammen 161 Jahren. So viel weiter wie bis zum geplanten Einkaufszentrum ist es ja nicht. Am Hof können sie gerne Mal sehen, wie grün es bei uns ist. Ich denke über viehaltung im Ort selber würden auch die mit am Nase rümpfen sein. Mit den besten Grüßen Sven
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  • Familiemay
    Ein paar Eigentumsflächen haben wir tatsächlich auch in Oberndorf. Träumen wir Mal,Gewerbegebiet ist anscheinend kein Problem, Autobahn Dreieck Versiegelung bis Auffahrt Euerbach, da können wir uns eine goldene Nase verdienen. Danke für den Tipp! Lkw Stellplätze hier, Pendler Parkplatz Dort, zwischen drinnen ein neuer Schlachthof, ein Technik Zentrum für Landmaschinen oder eine Molkerei, fehlt ja mittlerweile alles in Schweinfurt. Anfragen zwecks Lkw Stellplätze hatten wir schon genügend, denn die riesigen Supermärkte sollen beliefert werden, aber nach Feierabend muß der Laster bitte nicht im Wohngebiet des fleißigen Berufkraftfahrer, Parkplätze blockieren. Sollten wir den lauf der Zeit nicht im Wege stehen und mitmachen bei der Zerstörung bester Ackerböden, bei der Zerstörung der natürlichen Lebensräume vieler Pflanzen und Tiere. Erhalten wir sie dann zum bestaunen im Zoo ... Freilandmuseen sind auch sehr interessant wie das Leben früher mal war . Ironie oder Wirklichkeit?
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  • Familiemay
    Herr Kuchenreuther war nie Teil unserer Demo, weder in Oberndorf noch auf der Fahrt als auch am Marktplatz. Er wurde bereits vor Beginn höflich und mit gewünschten Nachdruck unsererseits durch die Polizei von der Versammlung ausgeschlossen, da es sich bei seiner Person nicht um einen Landwirt handelt und es bei seiner Aussage nicht um Flächenfraß oder ähnliches ging.
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