Nachdem die Verladung des 261-Tonnen-Transformators vom Schiff an Land nahe der Garstadter Schleuse am Dienstag gut geklappt hat (wir berichteten), wurde nun die letzte Etappe auf dem Weg ins neue TenneT-Umspannwerk in Bergrheinfeld vorgenommen. In der Nacht auf Freitag wurde der Trafo von der Mainrampe in Garstadt mit einem über 72 Meter langen Schwerlasttransport mit speziellem Auflieger und einem Gesamtgewicht von 526 Tonnen in das nur wenige Kilometer entfernte Umspannwerk nach der Eisenbahnbrücke an der B 26 gebracht.

Um die Versorgungssicherheit nach Abschaltung der Kern- und weiterer Großkraftwerke zu gewährleisten, baut der Bayreuther Netzbetreiber TenneT seit 2015 in Bergrheinfeld nahe des abgeschalteten Kernkraftwerks Grafenrheinfeld laut Pressemitteilung „eines der modernsten Umspannwerke Deutschlands“ mit einer Investitionssumme von 100 Millionen Euro. Im Sommer 2015 erreichten ein rotierender Phasenschieber sowie der dazugehöriger Maschinentrafo Bergrheinfeld, im Februar diesen Jahres wurden drei Kompensationsspulen angeliefert. Der jetzt gelieferte Direktkuppeltransformator – ein weiterer wird noch geliefert – ist das Herzstück der neuen Anlage.

Mit einer Übertragungskapazität von jeweils 300 Megavoltampere (MVA) können die Transformatoren rein rechnerisch Strom für rund eine Million Haushalte umspannen. Seine Hauptaufgabe ist die Verbindung des Übertragungsnetzes der 380 Kilovolt (kV)-Ebene von TenneT mit den regionalen 110-kV-Netzen. „Dies ist vergleichbar mit einer Autobahnabfahrt, die Bundes- und Landesstraßen mit einer Autobahn verbindet“, schreibt TenneT in seiner Pressemitteilung.

Da der Transport ohne Anbauteile und Isolieröl durchgeführt wird, beträgt das Transportgewicht des Trafos 261 Tonnen. Rund drei Monate dauert die Vorbereitung für die Inbetriebnahme und das Betriebsgewicht beträgt dann rund 370 Tonnen. Die Gesamtanlage Bergrheinfeld West soll bis 2019 fertig sein. Im Februar 2018 ist die Anlieferung des zweiten Transformators geplant.