Aufregung am Samstagmorgen in Schweinfurt: Große Teile der Stadt waren zeitweise ohne Strom. Grund: Ein Trafo in einem Umspannwerk war explodiert. Es kam zum Brand, verletzt wurde niemand.
Der Strom fiel kurz nach 8 Uhr aus, zwischen 9 und 10 Uhr war die Versorgung wieder gewährleistet. Die Anwohner sollten wegen des wahrscheinlich giftigen Rauchs, der von der brennenden Trafostation in der Ernst-Sachs-Straße ausging, Fenster und Türen geschlossen halten, so die Polizei. Diese Warnung wurde wenig später wieder aufgehoben. Straßen rund um den Brandort wurden zeitweise gesperrt.
Mittlerweile haben die Brandermittler der Kriminalpolizei Schweinfurt Ermittlungen vor Ort aufgenommen. Hinweise darauf, dass die Explosion absichtlich herbeigeführt wurde, gebe es nicht, so die Polizei. Über die Ursache des Unglücks hatten die Stadtwerke auch am Sonntag noch keine Erkenntnisse. Pressesprecherin Kristina Dietz versicherte, dass man am Montag die Industrie- und Gewerbebetriebe mit ausreichend Strom versorgen könne.
Von der brennenden Trafostation waren schwarze Rauchwolken aufgestiegen, die weithin zu sehen waren. In Folge der Explosion hatten Trümmerteile vier Autos beschädigt. Nach der Explosion sei der Strom "in weiten Teilen" der Stadt ausgefallen, bestätigte der Interimsgeschäftsführer der Stadtwerke Schweinfurt, Jörg Sacher, gegenüber mainpost.de.
Sacher schließt nicht aus, dass die Hitze zu dem Unglück "ein bisschen beigetragen" haben könnte. Inwieweit deshalb andere Trafostationen in der Region gefährdet sind, konnte er nicht sagen.
Sacher zufolge betreiben die Stadtwerke Schweinfurt drei Trafos in Umspannwerken. Sie drosseln den Strom von 110 auf 20 Kilovolt. Unmittelbar nach dem Brand des Trafos in der Ernst-Sachs-Straße sei die Stromversorgung auf andere Einspeisestellen umgelegt worden, so dass die Haushalte in der Stadt "kurz nach 9 Uhr" wieder Strom hatten, so Sacher. Die Polizei teilte indes mit, dass die Stromversorgung erst um 10 Uhr wieder komplett war.
Nach Sachers Worten war fast die gesamte Stadt vom Stromausfall betroffen, Umlandgemeinden jedoch nicht. Die Stadtwerke versorgen auch einige Orte am Rand der 51.000-Einwohner-Stadt mit Strom.
Laut Polizeimitteilung erstreckte sich der Stromausfall über sieben Stadtteile. In einer Facebook-Gruppe war zu lesen, dass unter anderem Eselshöhe, Deutschhof und Steinberg zeitweise ohne Strom waren. Ein Anwohner berichtete gegenüber mainpost.de, dass es zudem im östlichen Stadtteil Hochfeld zeitweise keinen Strom gegeben habe. Dort liegt das Leopoldina-Krankenhaus.
Ampeln aus, Bahnstrecke gesperrt
Der Ausfall hatte nach Polizeiangaben auch zur Folge, dass Ampeln nicht mehr funktionierten. Die Bahn AG meldete, dass wegen des Feuerwehreinsatzes am Trafo die benachbarte Bahnstrecke (Schweinfurt-Bamberg) gesperrt worden sei.
Die Sperrung wurde kurz nach 9 Uhr wieder aufgehoben. Es kam den Angaben zufolge im örtlichen Bahnverkehr zunächst zu Verzögerungen von etwa 30 Minuten.
Ein Augenzeuge berichtete außerdem, dass auch noch um 9.30 Uhr in der Stadt ständig Martinshorn von Feuerwehr oder Polizei zu hören gewesen sei. Außerdem stünden im Wohngebiet Am Zeilbaum Keller unter Wasser, weil dort die Hebeanlagen ohne Strom nicht laufen. Eine offizielle Bestätigung dafür gab es zunächst nicht.
Die Aufregung in der Stadt war am Morgen offenbar groß: "Wir werden mit Anrufen bombardiert", sagte ein Sprecher der Polizei-Einsatzzentrale in Würzburg gegen 8.30 Uhr.
Die Trafostation in der Ernst-Sachs-Straße ist nach Darstellung der Polizei umzäunt und etwa fünf mal sechs Meter groß sowie vier bis fünf Meter hoch.
Folgen des Stromausfall auch am Nürburgring
Welche Auswirkungen der Stromausfall für die Geschäfte und Firmen in Schweinfurt hatte, war am Samstagvormittag unklar. Sicher ist hingegen, dass sogar der ferne Nürburgring in der Eifel das Aus in Schweinfurt zu spüren bekam.
Nach Angaben des Schweinfurter Telematik Unternehmens GPSoverIP Company waren am Nürburgring die Streckensicherung und die Überwachung des Tempolimits bei Gefahr und Unfällen beeinträchtigt. Diese Systeme betreut GPSoverIP von Schweinfurt aus.
Auf dem Nürburgring läuft an diesem Samstag das Autorennen "46. Adenauer ADAC Worldpeace Trophy". Das Rechenzentrum der GPSoverIP, über das die Daten aller am Rennen beteiligter Autos zusammenlaufen und in Echtzeit für Rennleitung sowie Teams übermittelt werden, sei in Folge des Stromausfalls automatisiert heruntergefahren worden.
Betroffen waren neben dem Rennen am Nürburgring auch alle Kunden und Telematikdienste der GPSoverIP Company. Laut André Jurleit, Geschäftsführer der GPSoverIP Company, konnte mit Hilfe eines Notfallplanes Schaden abgewendet werden. Der Firmensitz liegt im Übrigen nur wenige hundert Meter vom abgebrannten Trafo entfernt.
"Sacher zufolge betreiben die Stadtwerke Schweinfurt drei Trafos in Umspannwerken. Sie drosseln den Strom von 110 auf 20 Kilovolt. Unmittelbar nach dem Brand des Trafos in der Ernst-Sachs-Straße sei die Stromversorgung auf andere Einspeisestellen umgelegt worden, so dass die Haushalte in der Stadt "kurz nach 9 Uhr" wieder Strom hatten, so Sacher. Die Polizei teilte indes mit, dass die Stromversorgung erst um 10 Uhr wieder komplett war."
Ein Trafo drosselt keinen Strom, er transformiert Strom/Spannung.
Auch wird kein Strom (Einheit Ampere) von 110 auf 20 KiloVOLT transformiert, sondern die Spannung wird von 110 auf 20 Kilovolt transformiert.
Aber hoffentlich war es keine Brandstiftung. Übrigens: auch bei uns hier in der Nähe von meinem Wohnvierteil hat es heute Morgen gebrannt. Vermutet wird der Bereich rund um das Erdbeerfeld an der Heeresstraße. Aber genau weiss ich es natürlich nicht. Auch dass war so zwischen 09:00 Uhr und 09:30 Uhr heute früh. Die Rauchwolke war gut zu sehen und kam aus Richtung Heeresstraße und B286 Richtung Autobahnauffahrt zur A71.
Darüber hinaus gab es durch die Wetterdienste die ganzen Tage schon Meldungen, dass die Gefahr von Bränden stark erhöht ist (Warnstufe rot für Waldband und andere Brände).