
Gleich mehrfach eskalierte Felix Albert "Was für eine Show, was für ein Publikum" – mal als Reiseleiter, mal als Leisereiter – bei der diesjährigen fröhlichen Faschings-Gaudibustour der Röthleiner Volkstrachtler.
Die liefen im nahezu vollbesetzten, bunt geschmückten Trachtenheim in gewohnter Blödelbesetzung mal wieder zu Höchstform auf. Neben "Reiseleiter" Felix Albert begleiteten "Busfahrer" Florian Kress und "Saftschubse" Emma Gill das gut aufgelegte, wild kostümierte Publikum ganz ohne Sicherheitsgurte durch den närrischen, mit vielen tollen Nummern, lautstarken Helaus und fröhlichen Schunkelrunden garnierten Abend – musikalisch umrahmt wie immer von Clemens Hoffelner.
Auf der Trachtenbühne war wieder einiges los: Den Auftakt machte Reiseleiter Felix Albert persönlich, der mit gewohnt komödiantischem Talent nach vielen telefonischen Verwirrungen in der Firma vom Papa mal schnell 17 Alpakas und 112 Clownräder bestellte. Heiko "Buffy the Buffman himself" Buff hatte diesmal den Hausmeisterkittel gegen ein OP-Hemd eingetauscht. Nachdem er jahrelang unter einem Waschbrettbauch gelitten hatte, stand nun, nach Abschluss einer kostengünstigen Gliedabschnittsversicherung mit 15 Zentimetern Selbstbeteiligung, eine Not-OP an.

"Sprachprofessor" Linus Trapp hatte sich zwar auf seine Bütt rein gar nicht vorbereitet, aber da es "doch für Röthlein kein Niveau braucht", fetzte er als Fahrgast der besonderen Art wieder mit ausgefeilter, gereimter Rhetorik alle vom Stuhl. Frei nah dem Reim: "Nicht umsonst warten im Publikum alle mit Wonne, dass Linus auf die Bühne komme".
Lachtränen im Publikum und Schnappatmung
Als Schlagerduo mit wenig Gemeinsamkeiten sorgten Marianne und Michael, im Röther Alltagsleben besser als Doris und Uwe Gill bekannt, für Lachtränen im Publikum und Schnappatmung bei der töchterlichen Managerin Emma Gill. Statt zur fröhlichen silberhochzeitlichen 25-Jahrfeier zogen die zwei Blödelbarden nämlich lieber in den 30-jährigen Krieg und trällerten sich dabei eins von Liebe, purem Gold und Fleischersatz.
Als zwei Geschöpfe der unterschiedlichsten Art entpuppten sich bei einer schönen Flasche Piccolo, mit Silvia und Felix Albert zwei weitere Silberhochzeitsjubilare, die getreu der ausgegebenen ehemännlichen Parole "du bügelst, ich lese" ihre nächsten 25 Ehejahre nochmal überdenken sollten, auch wenn der gemeinschaftliche Twist doch ziemlich gut geklappt hat.
Über das dörfliche Leben Gericht gehalten
Im Namen des heiligen Himbeergeistes saßen wenig später oben auf der Trachtenheim-Bühne die "zwei Mädels" Elisha Butler und Lara-Sabine Warmuth über das dörfliche Leben zu Gericht, plauderten dabei aus dem trachtenstüblichen wie auch gemeindlichen Nähkästchen und überfluteten Bürgermeister Peter Gehring einmal mehr mit einer Flut von abstrusen Anträgen, darunter den – nachträglich dann wieder revidierten - "Rausschmiss des Sandwich-Dorfes Hädefäld".

Das traditionelle Dorfgeschehen schließlich (Lena Götz, Florian Kress, Dominik Wegner, Bernd Wehner) wurde diesmal in die Röthleiner Skihütte verlegt, in der nicht nur der Apres-Ski-Eisbär steppte, sondern auch so einige Trachtengeheimnisse ans Licht kamen, die für mächtig Gekicher im Saal sorgten, wie der ominöse Diebstahl eines Scanners an der Expresskasse eines Schweinfurter Baumarktes.
Und auch die Tanzperformances sorgten für ausgelassene Stimmung im Saal. Die Showtanzgruppe der Planpaare begab sich groovigen Fußes auf Länderreise, die "Meepüppli", der galaktische Exportschlager aus Hirschfeld, waren choreografisch im Weltraum unterwegs und die importierten putzigen Putzfrauen des Männerballetts der Schwarzen Elf aus Schweinfurt räumten, mit Klobürsten und Gummihandschuhen bewaffnet, im Trachtenheim mal so richtig auf, bevor dann das illuminierte Trachten-Männerballett zur großen Apres-Skiparty auftanzte und "Dorfmusiker" Markus Korb im fulminanten Schlussfinale die Bühne zum Beben brachte.