Der Tourismus in Mainfranken boomt weiter. Das zeigen die neuesten Zahlen, die die Industrie- und Handelskammer Anfang August für das erste Halbjahr veröffentlichte. Demnach ist die Zahl der Gästeübernachtungen in den Beherbergungsbetrieben erneut gestiegen und erreicht im Vergleich zum Vorjahreszeitraum einen Zuwachs von 1,8 Prozent. In der Stadt Schweinfurt wurden bis Ende Juni 107 154 Gästeübernachtungen gezählt, was einem leichten Plus von 0,2 Prozent gegenüber 2016 entspricht. Im Landkreis waren es 44 082 Übernachtungen, ein leichtes Minus von 0,6 Prozent.
Die amtliche Statistik weist insgesamt rund 2,82 Millionen Übernachtungen in den ersten sechs Monaten 2017 für Mainfranken aus. 2016 waren es im gleichen Zeitraum rund 50 000 Übernachtungen weniger. Beliebtestes Urlaubsziel ist nach wie vor der Landkreis Bad Kissingen – mit weitem Abstand, nämlich 1,042 Millionen Übernachtungen, was vor allem an den drei Staatsbädern Bad Kissingen, Bad Brückenau und Bad Bocklet und der Urlaubsregion bayerische Rhön liegt. Einen deutlichen Zuwachs erreichen der Weinlandkreis Kitzingen (8,2 Prozent) und der Landkreis Main-Spessart (5,9 Prozent).
Den größten Rückgang bei den Übernachtungszahlen verzeichnete der Landkreis Haßberge mit -6,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.
1,7 Tage Verweildauer in Schweinfurt
„Urlaub in Deutschland ist beliebt, davon profitiert auch die mainfränkische Tourismusbranche“, erklärt Christian Seynstahl, IHK-Referent Regionalentwicklung. Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer in Mainfranken lag im ersten Halbjahr 2017 bei rund 2,6 Tagen. Besonders lange verweilten die Gäste in den Landkreisen Bad Kissingen (5,1 Tage) und Rhön-Grabfeld (3,4 Tage), was auf Angebote der Gesundheitswirtschaft beziehungsweise das Kurwesen zurückzuführen ist. In den Städten Schweinfurt (1,7 Tage) und Würzburg (1,6 Tage) ist die Aufenthaltsdauer geringer, hier ist der Tagestourismus traditionell sehr stark vertreten. „Auch für das kommende Jahr sind die Vorzeichen durchaus positiv. Insbesondere die Landesgartenschau in Würzburg wird dem mainfränkischen Tourismus 2018 neue Impulse geben. Davon kann auch das weitere Umland profitieren“, so Seynstahl.
Die Aussichten auf den weiteren Jahresverlauf fallen für die mainfränkische Tourismusbranche laut einer IHK-Umfrage zuversichtlich aus: Neun von zehn Betrieben rechnen damit, dass sich die zufriedenstellende Geschäftslage der vergangenen Monate fortsetzen (64,4 Prozent) oder verbessern (24,5 Prozent) wird.
Touristinfo 360° zufrieden
Bei der Verbandsversammlung der Touristinformation „Schweinfurt 360° – Tourismus rund um Stadt und Land“, bei der die Stadt und der Landkreis zu gleichen Teilen Gesellschafter sind, war Geschäftsführerin Elisabeth Jäger ebenfalls zufrieden mit dem vergangenen Jahr. Mit 79 840 Euro waren Erträge durch Kartenverkäufe und Führungen höher als in den Vorjahren, was vor allem an guten Karten-Verkäufen für Veranstaltungen im Freilichttheater in Sömmersdorf und natürlich dem Rückert-Jahr in der Stadt lag. Insgesamt liegen alle Zahlen im Plan, es wurde auch ein leichter Überschuss erwirtschaftet.
Neben einem spürbaren Anstieg der Nachfrage in Sachen Fahrradtourismus, verzeichnet die Touristinformation auch 2016 deutlich mehr Interesse an Gästeführungen – 615 gebuchte waren es (2015: 462). Insgesamt nahmen 10 248 Gäste teil. Neu aufgelegt auf Basis verbesserten Kartenmaterials wurde 2017 die Broschüre „Schweinfurter Wanderlust“. Positiv auch, dass mehr Prospekte nachgefragt wurden, die E-Bike-Leihen und die Internetzugriffszahlen gestiegen sind. Die Planungen für einen neuen Internet-Auftritt, der auf schweinfurt.de integriert ist, laufen. Davon versprechen sich die Touristiker bessere Marketing-Möglichkeiten, da die bisherige Seite schweinfurt360.de von Touristen nicht als Plattform wahrgenommen wird. In Planung ist auch die Qualifizierungsoffensive für Gästeführer. Gerade in Schweinfurt hat man im Moment zu wenige Führer, deswegen suche man neue Kräfte für Stadt und Kreis.