
Traditionell an Allerheiligen gedenkt die Gemeinde Grafenrheinfeld am Massengrab im Kirchenfriedhof der Todesopfer der Bombennacht vom 24. Februar 1944. Vertreter der politischen Gemeinde und der Bundeswehr aus Hammelburg erinnern so an die Opfer zweier Weltkriege, des nationalsozialistischen Unrechtsregimes sowie die Opfer aller kriegerischer Auseinandersetzungen.
Die wohl schlimmste Nacht der Grafenrheinfelder Geschichte war die Nacht auf den 25. Februar 1944. Am frühen Nachmittag griffen bei klarem Wetter 300 Bomber der amerikanischen Luftflotte Schweinfurt an. In der Nacht folgten die zwei weiteren verheerenden Angriffe, die diesmal nicht nur die Stadt aufs Schwerste beschädigt haben, sondern zahlreiche Dörfer getroffen und Grafenrheinfeld fast vollständig zerstört hatten. Tagelang stand der Ort in Flammen und Rauch; Phosphorbomben, Sprengbomben, Luftminen und eine Unzahl von Stabbrandbomben hatten den größten Teil des Ortes verwüstet und unbewohnbar gemacht.
32 Einwohner hatten bei der "Bombennacht" ihr Leben lassen müssen. Drei Personen kamen bereits 1943 beim Luftangriff auf Schweinfurt an ihrer Arbeitsstelle in der Fabrik ums Leben, drei weitere beim Beschuss am 8.4.1945 an der heutigen Pizzeria. "Die Namen dieser 38 Grafenrheinfelder hier auf diesem Gedenkstein sind uns für immer ein Mahnmal", heißt es in einer Pressemitteilung der Gemeinde.