Zur jüngsten Gemeinderatssitzung hatte Bürgermeister Herbert Fröhlich die beiden Inhaber der Firma Beuerlein aus Gaibach eingeladen. Steffen und Felix Beuerlein erläuterten die Sachlage und gaben einige Auskünfte zur an der Straße zwischen Krautheim und Frankenwinheim gelegenen Tongrube. Die Gemeinde erhoffte sich Antworten auf Fragen, die weder das Bergbauamt in Bayreuth noch das Staatliche Bauamt in Schweinfurt zufriedenstellend beantwortet hatten. Die Kernthemen für Bürgermeister Fröhlich sind die ausstehende Linksabbiegespur an der Staatsstraße ST2274 sowie der geplante Maximalausbau der Tongrube.
Steffen Beuerlein erläuterte, dass die Auflage für den Bau der Linksabbiegespur bei der Erweiterung der Tongrube gefordert worden sei. Seine Firma sei hier bereits in Vorleistung gegangen und habe eine Ausführungsplanung über einen Architekten erstellen lassen. Die Kosten, die ihm durch den Bau entstehen, teilen sich zu 50 Prozent in den Bau der Linksabbiegespur und zu 50 Prozent in den Unterhalt. Er nannte Zahlen von 300 000 Euro für den Bau der Linksabbiegespur und von 250 000 Euro Ablöse für den Unterhalt. Die Linksabbiegespur würde sich über eine Länge von 500 Metern erstrecken. Das Staatliche Straßenbauamt fordere für diesen Bereich einen Vollausbau. Die angefertigten Bohrkerne von der Straße hätten ergeben, dass einerseits der Unterbau keine Substanz aufweise und dazu der Asphalt teerhaltig sei. Das Staatliche Straßenbauamt sehe als Verursacher der Baumaßnahme die Firma Beuerlein und fordere so die volle Kostenübernahme durch diese.
Steffen Beuerlein gefallen hier zwei Aspekte nicht. Einerseits schätzt er die Kosten für die fachgerechte Entsorgung des teerhaltigen Asphaltes auf 300 000 Euro. Eine Endlagerung in Deutschland sei problematisch beziehungsweise fast unmöglich, deshalb würde der Asphalt in den Niederlanden in einem speziellen Kraftwerk verbrannt. Diese Kosten sieht er beim Staatlichen Straßenbauamt, da diese für die Straße zuständig sei. Er habe ja diesen teerhaltigen Asphalt schließlich nicht verbaut. Andererseits würde er die Linksabbiegespur nach Nutzungsende der Tongrube zurückbauen und dafür nicht die Ablöse für den Unterhalt zahlen. Um hier zu einer Lösung zu kommen, schlug Steffen Beuerlein einen gemeinsamen Termin im Staatlichen Straßenbauamt in Schweinfurt vor. Bürgermeister Herbert Fröhlich wird sich um einen kurzfristigen Termin kümmern.
Von Lärmbelastung und Verkehrsbelastung
Steffen Beuerlein fragte nach den Problemen der Gemeinde mit der Tongrube. Otto Kunzmann bemängelte die Lärmbelastung, Christian Röll die Verkehrsbelastung für Krautheim und Frankenwinheim. Laut Steffen Beuerlein wird nur schwach belastetes Material eingebracht, für das liege eine Genehmigung vor. Jede Charge werde vor der Anfahrt zwei bis drei Mal untersucht. Auf der Deponie werde zusätzlich eine Fremdüberwachung durchgeführt, hier müsse der Betreiber an zwei bis vier Stellen nach Wunsch eine Schürfung im Deponiegut machen, das anschließend ebenfalls auf Schadstoffe untersucht werde. Mit den Überwachungsbrunnen werde sowohl das Zulaufwasser wie auch das Ablaufwasser viertel- bis halbjährig von einem zertifizierten Ingenieurbüro untersucht. Die Untersuchungsergebnisse müssten ein Mal jährlich dem Wasserwirtschaftsamt vorgelegt werden. Der Abbauabschnitt 1 sei bereits wieder vollständig verfüllt und teilweise als Ausgleichsfläche in Abstimmung mit der Unteren Naturschutzbehörde angelegt worden. Die restliche Fläche könne wieder landwirtschaftlich genutzt werden oder ebenfalls als Ökokonto genutzt werden. Dies gelte auch für den Abschnitt 2.
Auf die Nachfrage, welche Dimension die Tongrube insgesamt annehmen könnte, wollten Steffen und Felix Beuerlein keine Aussage machen. Eine seriöse Aussage sei zum jetzigen Zeitpunkt nicht möglich. Eine weitere Abbaufläche wurde bisher nicht beantragt, jedoch wurden bereits weitere Flächen in der Gemarkung angekauft. Die aktuelle Tongrube reiche noch für zirka ein Jahr, so die Auskunft. Die Beiden gaben weiter an, dass die offene Fläche immer in etwa dem heutigen Stand entsprechen werde, da die Verfüllung sofort erfolge.
Festzuhalten bleibt, dass das Gebiet als Vorrangfläche ausgewiesen ist und somit bei den Behörden als Rohstoffquelle und danach als Deponiefläche vorrangig behandelt wird. Und es ist davon auszugehen, dass die Tongrube zwischen Frankenwinheim und Krautheim solange betrieben wird, wie dies für die Firma Beuerlein wirtschaftlich ist.
Dem Antrag für die Einleitung einer einfachen Dorferneuerung in Frankenwinheim für eine örtliche Metzgerei stimmte der Gemeinderat einstimmig zu, jedoch dürfen für die Gemeinde dabei keine Kosten anfallen. Für Kleinunternehmer gibt es eine Förderung für Modernisierungsmaßnahmen bis maximal 45 Prozent über das Amt für ländliche Entwicklung. Die örtliche Metzgerei möchte ihr Geschäft um einen Partyservice sowie weitere Maschinen erweitern.
Bürgermeister Herbert Fröhlich berichtete, dass der Betreiber für den 5G-Mast die vorgeschlagenen Alternativstandorte am Häckselplatz und in der Nähe des Gemeindewaldes als für ihn nicht geeignet befunden hat. Als Kompromiss wurde die Grundstücksfläche Flurnummer 532 in der Nähe des Häckselplatzes vorgeschlagen, da hier auch eine direkte Stromversorgung vorhanden ist. Somit wäre die Fläche für die Errichtung des Sendemastes nicht mehr in Gemeindehand, die Verhandlungen würden dann zwischen Mobilfunkbetreiber und Privathand laufen.
Kommandanten bestätigt
Der Gemeinderat bestätigte die beiden neu gewählten Kommandanten der Freiwilligen Feuerwehr Frankenwinheim (ab 1. Juli für die nächsten sechs Jahre). Dies sind Kevin Gambel als erster Kommandant und Arnd Bauer als sein Stellvertreter.
Aus der jüngsten nichtöffentlichen Ratssitzung gab Fröhlich bekannt, dass für 4200 Euro Schläuche und Material angeschafft wurden. Für den Kirchberg werden die Pflanzkübel ersetzt, da das Holz verstockt ist.
Matthias Ruß reklamierte Handlungsbedarf am Mühlbach in Brünnstadt, da dieser bereits an zwei Stellen massiv auslaufe.