Auch Rafeld sei bunt, betonte gleich zum Auftakt der Prunksitzung der Rafelder Krautsköpf (RKK) ein gutgelaunter Sitzungspräsident Stefan Grafe inmitten seines gemischten Elferrates. Und er meinte damit nicht nur das tolle farbenfrohe Bühnenbild (Team um Manfred Wegener) und die bunte Vielfalt der Aktiven, die mit mitreißenden Tanznummern, skurrilen Sketche und erstklassigen Büttenreden, die für ein tobendes Narrenmeer in der Kultur-Narrhalla sorgten.
Gut vier Stunden gab es bei der RKK eine "Riesenportion Frohsinn". Feuertaufen wurden bestanden und rhetorisch ausgefeilte Reden ebenso geschwungen wie die vielen Tanzbeine der unterschiedlichsten Formationen. Alle Auftritte übrigens wurden von "RKK-Gewächsen" gestemmt, und die vielen jungen Gesichter in allen Bereichen zeigten, dass sich die RKK um den Nachwuchs keine Sorgen machen muss.
Den Prunksitzungsauftakt machten die Happy Kids, die mit coolen Moves das durchweg wild kostümierte Publikum in die bunte Welt des Jahrmarktes entführten. Die Nachwuchsgarde, nach einer Coronapause nun wieder am Start, begeisterte ebenso mit einem klassisch-rasanten Gardetanz wie das Aushängeschild der RKK, die Stammgarde, im rot-weißen Kostüm. Die Youngsters präsentierten einen geheimnisvoll-magischen Tanz, und "Just for Fun" entführte mitreißend choreografiert und super getanzt in die schrille Welt der 1980er.
Die Showtanzgruppe schließlich riss das Publikum in farbenfroher Kostümierung mit einer grandiosen "Fiesta de Mexico" ebenso von den Stühlen wie die possierlichen Tanzmäuschen vom Männerballett – wohl das "Salz" in der närrischen RKK-Suppe, wie der Sitzungspräsident witzelte. Und dann waren da doch die Tanzakrobaten Manfred Christ und Jürgen Lausenmeyer-Krönert, die in feinmotorisch perfekter Symbiose von Ball und Bauch das Publikum zum Gackern brachten.
In der Bütt wurde vom Leder gezogen
Auch in der Bütt war wieder einiges los. Als "Mann vom Protokoll" zog Jens Rainer Mauder in seiner gelungenen Bütt-Premiere gegen die große Politik vom Leder. Formuliert von RKKler Günther Vollert wetterte der Neueinsteiger gegen "Olaf Scholz und seine Hampel", Fußballer und Steuererhöhungen, die "Nazipest" und den politischen Konjunktiv.
Nico Krüger dagegen ist in der Bütt schon fast ein alter Hase und mittlerweile Experte für Dialekte, mit denen er die Mädels von Berlin "Ick lieb dir" bis nach Bayern "i mog di" bezirzt (unterstützt von Claudia Zeißner). Nur beim Gendern hört der Spaß auf, denn "das Zapfhuhn für die Radlerin" ist selbst für fränkische Sprachakrobaten zu viel.
Lukas Zachmann kam diesmal als Glücksbringer daher und berichtete von nicht ganz ungefährlichen "Quantensprüngen des Brandschutzes". Er begeisterte übrigens nicht nur als Schornsteinfeger, sondern auch im Bauarbeiter-Trupp, der sich gemeinschaftlich das Dorfgeschehen vorgenommen und da besonders den bürgermeisterlichen Instagram-Fan Christian Keller im Visier hatte. Der nahm es sportlich und machte zum Schluss nach dem nun schon traditionellen "Rafeld-Song" noch ein schönes Selfie mit der frechen Truppe (Lukas Zachmann, Dominik Reichert, Fabian Schmich, Nico Krüger, Mario und Sonja Neder, Manuela Haagen).
Percussionshow mit Trommeln und Schrubbern
Die beiden schwesterlichen RKK-Unikate Silke Christ und Angelika Frei schließlich hatten nicht nur Kinder vom Windelalter bis zur Pubertät zum Fressen gerne, sondern auch den guten Rat parat: Macht in der Jugend Blödsinn, sonst habt ihr im Alter nichts zu erzählen.
Für etwas auf die Ohren sorgte neben Helmut Gessner auch wieder die RKK-Formation "Wurschtbrod", die diesmal nicht nur mit Trommeln, sondern auch mit Schrubbern tolle Percussion-Musik machte. Die bunt zusammengewürfelte Truppe vom "Hit-Mix" hatte zudem wieder ein tolles Potpourri fröhlicher Songs mit Mitgröllgarantie parat.
