Farbenfroh gestaltet die Deko der Zeilein-Halle, ebenso bunt der Sessionsorden und das Motto über der Bühne: Endlich wieder Feyh'ern. Nicht ganz unschuldig daran sind die Spender, die Firmen Feyh (Ordensspende) und HJS Schwartling (Geldspende). Außer ihnen wurden im Verlauf der Sitzung noch viele Mitwirkende geehrt.
Die höchste Auszeichnung, den Till von Franken, Nr. 3729, gab es aus der Hand von Jürgen Förster vom Fastnachtsverband Franken für Karin Müller, die in den 1990ern als Gardemädchen anfing, dann zehn Jahre die Onion Travellers betreute, das Männerballett trainierte, immer wieder mal in die Bütt stieg und seit 2017 Vorstandsmitglied des GCC ist.
Der Elferrat, diesmal mit weiblicher Verstärkung aus Unterspiesheim, bewies eine Bombenkondition und feuerte Aktive und Zuschauer bis weit nach Mitternacht an. Nicht unbeteiligt an der Stimmung: Alleinunterhalter Helmut Gessner, alias Karl Lagerfeld.
Sticheleien wegen seiner Sennfelder Herkunft
Sitzungspräsident Alexander Rudloff, der sich mehrere Sticheleien wegen seiner Sennfelder Herkunft anhören durfte, freute sich über das bunte Programm. Die Bütt eroberten nacheinander verschiedene Altersstufen: die Jüngste, Mila Tirok, berichtete über die Kochversuche ihres Vaters, seine Fehlversuche zur Mehlschwitze (beim stundenlangen Joggen) und dem Zwiebelschneiden unter Wasser. Ein gelungener Einstand!
Hausmeister Klaus Wörner schenkte dem Geldsackverein kräftig ein, auch über die Karriere des jungen Bürgermeisters wurde gestichelt: Geburt-Kommunion-Bürgermeister. Da Wörner die letzten zwei Jahre seltener draußen war als seine Mülltonne, puzzelte er Semmelbrösel zusammen und hatte Zeit für eine gelungene Bütt, an deren Ende er mit "Männer lügen nicht", frei nach Michael Holm, eine ganz andere Seite zeigte.
Nathalie Lübke ließ sich wegen ihres "hohen Alters" auf die Bühne führen, teilte aber dann in ihrem Vortrag kräftig an die Männer aus, denen man alles zweimal sagen muss. Nur deshalb sprächen Frauen angeblich so viel.
Biolehrer Michael Eusemann, vor einigen Tagen Papa eines Nils geworden, belehrte: Facebook macht nicht dumm, aber es hilft, die Dummheit zu verbreiten. Er erklärte, warum Katholiken nicht so gebeugt laufen wie Protestanten. Die können ihre Sünden durch die Beichte ablegen. Eusemann wirkt seit zehn Jahren beim GCC mit, mal in der Bütt, mal als Präsident. An ihn und Alexander Rudloff überreichte Karin Feyh den bronzenen Jubiläumsorden.
Bewegungslegastheniker und eine Ode an das Handy-Licht,
In ihrer XXL-Bütt verglich Anne Verne die Gegebenheiten seit den 60ern und eine gewisse Wehmut wurde deutlich. War früher ein Hausarrest eine schlimme Strafe, so verpufft diese Ordnungsmaßnahme heute wirkungslos, da alle ohnehin nur noch mit ihren Smartphones kommunizieren. Sie werden zum Bewegungslegastheniker, denen die Smartwatch verraten muss, dass sie sich noch bewegen müssen.
Als Leihgabe aus der Rhön kam Kabarettist Kosmas Fischer nach Gochsheim und schaffte es das Publikum Tränen lachen zu lassen. Musikalisch bot er vieles, toll auch seine Ode an das Handy-Licht.
Im Gegensatz zu Fischer ist Wolfgang Düringer ein Urgestein des GCC und bewies, dass er noch nichts von seinem Geschick eingebüßt hat, Witze pointiert vorzutragen. Als Stammtischler verriet er, wie man Strafzettel an der Autoscheibe verhindern kann und warum er auf der A70 nur 70, auf der B286 aber deutlich schneller fuhr. Frage eines Preußen: Wo überwintern Ihre Schweine? Düringer: In der Dose.
Klar, dass der GCC bei so vielen Wortbeiträgen jede Menge Auflockerung brauchte und die boten die verschiedenen Garden und das Männerballett. Los ging's mit den Regenbogenhexen der Purzelgarde. Dann folgten der Marschtanz der Kindergarde und der gemeinsame Tanz der beiden Tanzmariechen Lea Kuhn und Amy Dittmar. Vor der Pause bot die Jugendgarde ihren Marschtanz und danach die Aktivengarde.
Auch den Schluss der Sitzung bildeten zwei Tänze: erst der Maya-Showtanz der Aktiven und danach das Männerballett "Girlpower", bei dem 29 Tänzer die Bühne füllten. Riesenbeifall für alle, Auszug und geselliger Ausklang – in der Hoffnung, dass man alle im nächsten Jahr wieder auf der Bühne bewundern kann.