zurück
SCHWEINFURT
Todernstes Kabarett mit Wolfgang Weigand
Susanne Wiedemann
 |  aktualisiert: 27.04.2023 01:25 Uhr

Die Mischung ist aberwitzig: Von Waffenexporten geht es über Sterbehilfe zum Tempolimit auf deutschen Autobahnen und zum Schleichen auf schweizer Straßen. „Die Schweiz ist sehr liberal. Sie können sterben, wie sie wollen. Nur nicht im Straßenverkehr“, sagt Wahlschweizer Wolfgang Weigand bei seinem Programm „Der Tod ist doch das Letzte“ in der Disharmonie.

Die Mischung ist aber auch faszinierend. Weigand schreitet, die Urne in der Hand, zur Choralklängen auf die Bühne. Den proppenvollen Saal hat er sofort im Griff. Manchmal ist es leicht makaber, was er erzählt. Aber der Tod verliert Stück für Stück seinen Schrecken. „Warum für den einen Tag so ein Theater machen“, fragt Weigand. Er räumt auch mit Vorurteilen auf: Von wegen, der Mensch ist zu 100 Prozent abbaubar. 93,7 Prozent. Der Rest ist Altmetall.

Bei Älteren künstliche Gelenke, bei jüngeren Piercings. Weigand hat einige Weisheiten parat: „Vor Gott und im Stau sind alle Menschen gleich. Vorher sind die Unterschiede allerdings riesengroß.“ Tipps gibt es auch: „Es gibt auch ein Leben vor dem Tod“.

Weigand bringt die Leute zum lachen, er kritisiert auch heftig. Eine Art von Medizin, die er Sterbeverhinderungsindustrie nennt. Und Geschäftemacherei.

Dazwischen kommen witzige Lieder mit kreativen Texten. Mit „Campari Soda“ statt „Halleluja“. Und der eine oder andere Kalauer, gegen den der Tod absolut keine Chance hat. Zum Beispiel, wie man den Tod eines Spanners umschreibt: „Der ist weg vom Fenster.“ Susanne Wiedemann

 
Themen & Autoren / Autorinnen
Schweinfurt
Susanne Wiedemann
Kabarett
Sterbehilfe
Tempolimit
Waffenexport
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen
Kommentare
Aktuellste
Älteste
Top