Ein umfangreiches Themenpaket hatte der Ausschuss für Bildung, Kultur, Sport, Jugend, Vereine, Senioren und Familie bei seiner Sitzung im Oktober zu beraten. Über den Verlauf informierte nun Bürgermeister Sebastian Hauck in der jüngsten Gemeinderatssitzung.
Beraten hatte der Ausschuss demnach über eine Verlängerung des Kooperationsvertrages mit dem Idealverein für Sportkommunikation und Bildung (ISB) aus Schweinfurt, der seit längerem den Jugendtreff der Gemeinde in der ehemaligen Grundschule in Werneck betreut.
Der Empfehlung des Ausschusses, die gute Zusammenarbeit zunächst zu verlängern, folgte der Rat einstimmig. Allerdings soll nur um ein Jahr verlängert werden, weil die räumliche Zukunft des Jugendtreffs von der weiteren Entwicklung in Sachen Bürgerhaus abhänge. Falls die zeitliche Begrenzung nicht möglich ist, soll die Anstellung eines gemeindlichen Jugendpflegers überlegt werden. Angeregt habe einen solchen auch die Kreisjugendpflege wegen der Größe der Gemeinde und den umfassenderen Betreuungsmöglichkeiten.
Gebietsreform jährt sich zum 50. Mal
2022 jährt sich die Gebietsreform in der Gemeinde zum 50. Mal. Wie das gefeiert werden könnte, soll, so die Empfehlung des Kulturausschusses, zunächst in den Fraktionen beraten werden, informierte der Bürgermeister. Da 2022 auch Ortsjubiläen in Schraudenbach (750 Jahre) und Eßleben (1250 Jahre) anstehen, sei zu klären, ob es ein zentrales Gebietsreformfest in Werneck geben soll. Schraudenbach habe angeboten, die Gebietsreform beim Dorfjubiläum mit zu feiern. Denkbar sei auch eine Veranstaltungsreihe, bei der jeden Monat ein anderer Gemeindeteil etwas beisteuert.
Nach entsprechenden Anregungen aus der Bürgerschaft beriet der Ausschuss auch über eine Wiederbelebung der früheren Bürgerfeste. Der Vorschlag des Bürgermeisters war, beispielsweise 2023 beim Jubiläum 800 Jahre Werneck zu beginnen und dies mit einem jährlichen Bürgerfest in einem Gemeindeteil weiter zu führen. Auf Empfehlung des Ausschusses wird das Thema zunächst in den Fraktionen beraten. Diskutieren sollen die Gemeinderäte auch in ihren Ortsteilen, ob Bürgerfeste gewünscht sind, sagte Hauck. Auch wenn es die Wernecker Bierwoche künftig nicht mehr gibt, müssten es keine Drei-Tage-Zeltfeste sein, stellte er klar.
Erschwert hat die Datenschutzgrundverordnung den Vereinen die Nachwuchswerbung. Mit Blick auf Neubürger will die Gemeinde deshalb neue Wege bei der Willkommenskultur gehen, was der Gemeinderat auf Empfehlung des Ausschusses einstimmig befürwortete. Demnach sollen künftig die Gemeinderäte auf Neubürger in ihrem Ort zugehen, sich mit einer Begrüßungsmappe der Gemeinde vorstellen und ins Vereinsleben einladen. Flankiert werden soll dies seitens der Gemeinde durch die Bereitstellung der Begrüßungsmappe und eines Gesprächsleitfadens für die Gemeinderäte. Die Einwilligung zu einem solchen Vorstellungsbesuch soll die Verwaltung bei der Anmeldung der Neubürger abklären.
Corporate Design für den Markt
Kein einheitliches Design haben die von der Gemeinde bisher veröffentlichten Flyer und Broschüren sowie die Homepage. Der Bürgermeister schlug deshalb vor, eine Agentur mit der Erarbeitung eines Corporate Design für den Markt Werneck zu beauftragen. Hierfür sollen zunächst Angebote eingeholt werden. Befürwortet wurde dies sowohl vom Ausschuss als auch vom Gemeinderat. Da die Homepage bis Ende 2021 erneuert werden muss, bei einigen Flyern eine Neuauflage ansteht und eine Neubürgerbroschüre gebraucht wird, sei der Zeitpunkt günstig.
Im Rahmen des Regionalbudgets Oberes Werntal hat die Gemeinde eine 7,5 auf 4,5 Meter große Stecksystembühne mit Überdachung angeschafft, die von Vereinen ausgeliehen werden kann. Für ihren Auf- und Abbau ist die Unterstützung des Bauhofes erforderlich. Auf Empfehlung des Ausschusses sprach sich der Gemeinderat einstimmig für einen Mietpreis von 100 Euro bei Vereinen aus der Gemeinde aus. Interessenten von außerhalb bekommen die Bühne für 500 Euro. Weiterhin kostenlos ausgeliehen werden kann die vorhandene alte Bühne.
Keine Handlungsmöglichkeit hat die Gemeinde hinsichtlich der vom Gewerbeverband Werneck angeregten Einrichtung von vier verkaufsoffenen Sonntagen im Jahr, informierte Hauck. Laut Landratsamt seien diese nur in Verbindung mit Veranstaltungen mit großem Besucherzustrom möglich, was belegt werden müsse. Als zu klein zähle beispielsweise der Regionalmarkt. Denkbar wäre dagegen ein verkaufsoffener Sonntag in Verbindung mit dem 2023 anstehenden Jubiläum 800 Jahre Werneck.
Weihnachtsmarkt fällt aus
Bekannt gab Hauck außerdem, dass auch ein Weihnachtsmarkt in abgespeckter Form wegen der unverändert problematischen Corona-Situation nicht weiterverfolgt werde.
Informationen gab es auch zur Seniorenarbeit, die 2020 Corona-bedingt durch abgesagte und verschobene Termine geprägt war. Auch aktuell seien keine Veranstaltungen wie Adventsfeiern geplant. Vorbehaltlich der Entwicklung der Corona-Situation seien 2021 ein Seniorenkonzert im Rahmen des Kulturfrühlings und ein Seniorenausflug für die Gesamtgemeinde im August vorgesehen.