"Ich hoffe, Ihr mesolimbisches System läuft auf Hochtouren und Ihre Serotonin- und Oxytocinspeicher sind gefüllt." Mit diesen Worten begrüßte Bürgermeister Willi Warmuth die Gäste offiziell im Jahr 2019. Die Chemie stimmte schon mal bei der Rede zum Neujahrsempfang in Hambach, die sich um "Glücksgefühle" drehte. Es ging dabei nicht allein um Botenstoffe für Glück oder Empathie im Gehirn. Auch dem Weihrauch, den die Sternsinger zu "Dreikönig" ins Pfarrheim brachten, sagt man eine stimmungsaufhellende Wirkung nach, dank dem Harzstoff Incensol.
"Mehr Geld, ein neues Auto, besseres Wetter, ein anderer Lebenspartner, weniger Stress im Beruf, ein verständnisvoller Chef oder Bürgermeister": Ein Wechsel der Lebensumstände ändere nach neuesten Erkenntnissen nicht wirklich etwas am subjektiven Glücksgefühl, so Warmuth. Laut Psychologen seien zu 50 Prozent die Gene, 40 Prozent die eigenen Gedanken und Handlungen entscheidend. Die fehlenden zehn Prozent seien die, zu denen eine Gemeinde beitragen könnte, sagte der Chef-Verantwortliche für 7436 Dittelbrunner Bürger.
Unter den Honoratioren befanden sich die Schweinfurter Bürgermeisterin Sorya Lippert, Landrat Florian Töpper, mehrere Nachbar-Bürgermeister, Allianz-Managerin Eva Braksiek, Vertreter von Polizei, Feuerwehr, Vereinen, Geistlichkeit, Schule und Musikschule, der Schulweghelfer und Kitas einer kinderreichen "Wohlfühlgemeinde". Warmuth wies auf den Neubau von Hort und Kindergarten sowie Schulsanierungen in naher Zukunft hin. Ein aktuelles Vorhaben ist die Ansiedlung eines Seniorenpflegeheims. Der Standort Sonnenteller war 2017 durch Bürgerentscheid abgelehnt worden. Die "First Responder" haben weit mehr als 20-Mal medizinische Ersthilfe geleistet, Leiter ist nun Max Zoll. Nachdem es bereits einen Defibrillator in jedem Ortsteil gibt, soll 2019 in Dittelbrunn und Hambach jeweils ein weiterer "AED" für Reanimationen angebracht werden.
Landrat Florian Töpper hatte aktuelle Zahlen aus dem Landkreis dabei: Der hat erstmals seit langem wieder mehr als 115 000 Einwohner. Dies sei eine schöne Entwicklung, trotz politisch unruhiger Zeiten. Jeder Arbeitslose sei einer zuviel. Dennoch bedeuteten 2,2 Prozent Arbeitslosenanteil "nahezu Vollbeschäftigung". Es gebe nun 26 000 Arbeitsplätze mit Sozialversicherungspflicht und damit einen deutlichen Beschäftigungszuwachs in den 29 Gemeinden. Töpper setzte bei der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung zwar ein Fragezeichen, der Landkreis habe aber eine gute soziale Infrastruktur: Pfunde, mit denen er in Zukunft wuchern müsse.