„Gespenster“, Oper nach Hendrik Ibsen, wird in dieser Spielzeit als letzte Theaterfahrt angeboten. Die Theaterfahrten zum Staatstheater Meinigen und die Konzertfahrten zu den Bamberger Symphonikern haben sich während der Sanierungszeit des Haupthauses in Schweinfurt zu einer festen und beliebten Größe im Spielplan des Theater der Stadt Schweinfurt gemausert.
Am Donnerstag, 13. Juni, geht es nach Meinigen zu der Uraufführung der Oper „Gespenster“ frei nach dem Schauspiel des norwegischen Dramatikers Henrik Ibsen. Das Thüringische Staatstheater kann auf eine lange Ibsen-Tradition zurückblicken: In Meiningen führte Georg II. Henrik Ibsens „Gespenster“ 1886 erstmals mit großem Erfolg öffentlich im deutschsprachigen Raum auf. In skandinavischen Ländern war das Drama Ibsens hingegen lange umstritten, da es Tabuthemen der Zeit in den Fokus rückt.
Darum geht es in dem Stück: Helene Alving plagen zehn Jahre nach dem Tod ihres Mannes Erik Erinnerungen an seine Affären und ihre eigene heimliche Liaison. Vor der Gesellschaft und ihrem Sohn Osvald hielten sie das Konstrukt einer scheinbar heilen Welt aufrecht. Der norwegische Komponist und damit Landsmann Ibsens Torstein Aagaard-Nilsens erhielt vor acht Jahren, 2016, den Auftrag für sein erstes Musiktheater – eine Oper komponiert nach Ibsens „Gespenster“.
Die Librettistin Malin Kjelsrud, die ebenfalls aus Norwegen stammt, löst sich dabei deutlich von der historischen Vorlage. Sie lässt die Oper am Tag der Beerdigung Eriks spielen und stellt Narzissmus, Geldgier und ein gestörtes Mutter-Kind-Verhältnis ins Zentrum – Probleme, die das Handeln der Personen in der Jetztzeit begründen. Die dunkel-schaurigen Schattierungen Aagaard-Nilsens atmosphärischer Klangflächen könnten die menschlichen Abgründe und gespenstischen Erinnerungswelten trefflicher nicht abbilden.
Geballte norwegische Power ist bei dieser letzten Theaterfahrt der Spielzeit 2023/24 zu erleben. Es gibt nur noch wenige Restkarten.
Bus-Abfahrt ist am Donnerstag, 13. Juni, um 17.30 Uhr vor dem Theater im Gemeindehaus in Schweinfurt. Während der Fahrt wird Theaterchef Christof Wahlefeld wie immer eine Einführung in das Stück geben.
Karten an der Theaterkasse, im Bürgerservice und www.theater-schweinfurt.de
