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Dingolshausen
Theater-Spaß: Von Frauen, Männern und einer Stripperin
Mit dem Dreiakter 'Endlich sind die Weiber fort' begeisterte die Theatergruppe Dingolshausen ihr Publikum.
Foto: Gerald Effertz | Mit dem Dreiakter "Endlich sind die Weiber fort" begeisterte die Theatergruppe Dingolshausen ihr Publikum.
Gerald Effertz
 |  aktualisiert: 02.04.2019 13:26 Uhr

Nach elf Jahren Pause gab es wieder zwei - restlos ausverkaufte - Vorführungen der Theatergruppe Dingolshausen.

Christian Behringer, Heidi Hauck und Birgit Walter waren die maßgeblichen Personen. Sie sorgten für das Comeback der Theateraufführungen.

In dem Dreiakter von Marianne Gantl "Endlich sind die Weiber fort" geht es um eine Fahrt. Drei Damen wollen mit dem Frauenbund zu einem Musical fahren. Ihre Männer möchten die "sturmfreien Tage" natürlich für Männerspaß nutzen. Es soll für einen "feurigen Männerabend" eine Stripperin bestellt werden. Aber die Rechnung geht nicht so ganz auf.

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Bert (dargestellt von Christian Behringer) und Renate (Heidi Hauck) sind Besitzer einer Schreinerei und 25 Jahre verheiratet. Sie haben einen pfiffigen Sohn: Simon (Fabian Friedl). Jener bandelt gerade mit der hübschen Eva (Katharina Götz), der neuen Bedienung in der Wirtschaft, an. Karl (Peter Götz) ist Bäckermeister im Ort und Lorenz (Bernd Nebenführ) der Küster in der Kirche. Der steht aber gewaltig unter dem Pantoffel seiner Frau Irmi (Claudia Nebenführ). Der Pfarrer (Rudi Aumüller), seine Schwester, zugleich auch Pfarrersköchin Rosa (Birgit Walter), und Simons Tante Rita (Andrea Kleespies) erleben auch so einiges in dem amüsanten Stück.

Alles fängt ganz harmlos an. Die drei Ehefrauen wollen mit dem Frauenbund zum Musical nach Hamburg. Natürlich wollen sie, dass ihre Männer mitgehen. Alle drei sind natürlich entsetzt, aber willigen dann scheinheilig doch ein. Doch als es um die Abreise geht, hat der eine Bauchschmerzen, der andere auch, dem dritten ist angeblich der Ofen kaputt gegangen. Doch die Damen sorgen natürlich vor: Tante Rita soll für die Männer kochen. Aber auch die Pfarrersköchin soll aufpassen, dass es kein "Sodom und Gommara" gibt. Auch auf die zwei Turteltauben, Simon und Eva, soll sie schauen. Simon selbst kriegt von der werten Mama den Auftrag, auch auf die Männer aufzupassen.

Kaum sind die Frauen aus dem Haus, kümmern sich die die drei Männer um ihren "feurigen Männerabend". Sie buchen, zusammen mit Simon und gegen Gage, eine "supersexy" Dame im Internet. Kaum ist sie bestellt und die Vorfreude groß, kommt Tante Rita, um sich "a bisserle" um die Männer zu kümmern. Sie will auch noch bis morgen bleiben. Das muss verhindert werden. Simon schafft es, sie in die Küche abzuschieben. Aber die lauscht natürlich und kriegt alles mit.

Als die Luft rein ist und dann die Pfarrersköchin dazu kommt, beschließen die Beiden, zu verhindern, dass die Dame kommt. Im Laptop, mit dem die Männer die Dame bestellt haben, finden die Beiden die ominöse Telefonnummer. "Sie schamloses Frauenzimmer, solche Britschli brauchen mir net in Dingolshausen", spricht die Pfarrersköchin wutentbrannt auf den Anrufbeantworter.

Simon bekommt danach von der Dame eine Whatsapp mit den Worten: "Kann nicht kommen, wurde bedroht". Doch seine neue Liebe hat eine Idee. Um den Männern den Spaß nicht zu verderben, soll er sich als Stripperin verkleiden. Der ist davon begeistert.

Im nächsten Bühnenbild warten die drei Männer voller Vorfreude auf ihre Überraschung. Aber: Der Pfarrer kommt unverhofft zu Besuch. Die Drei versuchen ihn gleich wieder loszuwerden. Was aber nicht so richtig gelingen mag. Erst trinkt er ein Bier, dann noch einen Schnaps. Den er ganz genussvoll austrinkt, und er verlangt Nachschlag: "Was mei Rosa nicht weiß, macht sie nicht heiß." Doch just in dem Moment kommt sie natürlich zur Tür rein. "Hab dei Predigt dabei, du musst über Sodom und Gommara predigen." Der Pfarrer zieht von dannen, um seine Predigt zu lernen, die Pfarrersköchin bleibt. Natürlich wollen die Männer, dass sie auch weggeht. Oder betrunken wird. Der "spezielle Apfelsaft" tut schnell seine Wirkung.

Bert, Lorenz und Karl sorgten danach für Lachsalven, als sie sich für Damen vor dem Spiegel hübsch machen.

Und dann kommt sie, die vermeintliche Stripperin. Simon streichelt die Drei ein bisschen und kassiert ab. Kurz wird auf dem Sofa die Pfarrersköchin wach, wird aber mit weiterem "Apfelsaft" ruhig gestellt. Aber so schnell die Stripperin kam, so schnell ist sie auch wieder weg. Auch wenn sie ihr nachrennen: Mehr als ein paar Utensilien von ihr bleiben den Herren der Schöpfung nicht.

Der nächste Morgen: In der Wohnung bietet sich ein ziemlich wüstes Bild. Bert und Karl schlafen ihren Rausch auf dem Sofa aus. Dann nimmt das Unheil seinen Lauf. Die Damen sind schon zurück, weil der Bus kaputt war . . . Doch am Ende klärt Simon die Geschichte auf: "Hab mich als Bauchtänzerin verkleidet und die Drei verarscht".

Bürgermeister Lothar Zachmann, selbst schon als Schauspieler aktiv gewesen , findet es "klasse", dass es "nach elf Jahren wieder Theater gibt, was früher zum festen Bestandteil im Dorf gehörte." Und Lülsfelds Bürgermeister Wolfgang Anger befand, dass die Rollen "gut besetzt" waren. Dieser Meinung muss auch das restliche Publikum gewesen sein. Bei der Aufführung am Sonntag gab es lang anhaltenden Applaus und eine La-Ola-Welle.

Fazit: Die Laienschauspieler, die nur acht Wochen geprobt hatten, überzeugten mit Charme, Witz und köstlicher Mimik und Gestik.

Einen Teil des Erlöses wird die Theatergruppe an die Palliativ-Station des St. Josefs-Krankenhauses Schweinfurt und an das Erich-Kästner-Kinderdorf Oberschwarzach spenden. Und: Nächstes Jahr soll es wieder eine Aufführung geben.

 
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  • gerald.effertz@web.de
    Leider wurde nur ein Bruchteil der Bilder in die Diaserie geladen traurig
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  • KlausVogt
    Lieber "Mainpostman", die Redaktion hat alle Bilder hochgeladen, die uns der Mitarbeiter vor Ort zur Verfügung gestellt hat. Mehr können wir nicht tun. MfG Klaus Vogt, Redaktionsleiter
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