Unter dem Motto "Wir laden ein die ganze Welt zur Teufelself ins Zirkuszelt" kamen in Hesselbach Clowns, Gott Amor, Tänzerinnen und ein Polizist auf die Bühne. Mit Faschingsschlagern heizte die Musikkapelle "GDÜ" (Geht des überhaupt) den Narren kräftig ein, eine eigens für die Prunksitzungen aus Musikern des Hesselbacher Musikvereins zusammengestellte Gruppe. Mit Witz und Humor führte der neue Sitzungspräsident Manuel Schneider mit dem Elferrat durch das fünfstündige Programm.
In Schwung brachten die neun Mädels der Purzelgarde das närrische Publikum mit ihrem Gardetanz zu "Bombastico", bei dem Räderschlagen nicht fehlte. Danach sorgte Lukas Zachmann von der Faschingsgesellschaft "Rafelder Krautsköpf" für Sicherheit im Saal. Als "Freund und Helfer" kündigte er Drogentests und Tatortfotos an.
Seine Karriere begann als Schülerlotse, inzwischen kann er von Geisterfahrern und gestohlenen Autos berichten. Einmal sollte er eine verschwundene Ehefrau suchen, fragte aber bei ihrem Mann vorsichtshalber nach, ob das wirklich sein Wunsch wäre. "Die Frau hat den Kellerschlüssel, ich kann kein Bier holen", so die Antwort des Mannes.
Wie Lukas Zachmann trat auch Oliver Bechmann aus Madenhausen als Gastbüttenredner zum ersten Mal bei der "Teufelself" auf. Als Gott Amor plädierte er für mehr Liebe zwischen den Menschen. Mit scharfzüngigen Worten nahm er das Gendern, die Klimakleber oder auch die Energiepolitik der Regierung aufs Korn. Nicht nur Zustimmung erntete er beim Publikum, als er "die Leut aus Stücht" von der "Liebe" nicht ausnehmen wollte.
Denn er kam auf die Dorfentwicklung und den "Zeller Berg" zu sprechen, was große Heiterkeit hervorrief. Er sah wenig Zusammenhalt zwischen den Dörfern, aber "nur gemeinsam ist die Gemee voranzubringen". Da ging auch schon mal einer der Pfeile, die er bei seiner Büttenrede verschoss, in Richtung Bürgermeister Johannes Grebner.
Louis Finster berichtete von seinen Erfahrungen, als er "ungewollt" Vater wurde. Julia Straub und Lothar Wahler sinnierten über das "Eurogenerationengebiss" im Wartezimmer des Zahnarztes.
Die jüngsten Mitwirkenden, die fünf- bis siebenjährigen "Minis", eroberten mit ihrem Tanz auf Stühlen die Herzen der Gäste, adrett in Schwarz-Weiß gekleidet und mit Zylinder. Ein Dutzend "Teenies" fegte zu rockigen Klängen über die Bühne. Ins Moulin Rouge von Paris nahm die Prinzengarde die Narren mit einem "Cancan" mit. Als "Rosa, Gisela und die Steigerwaldperle Ursi" zeigten Jana Schramm, Verena Wolfsberger und Michelle Paul Parodien Yoga-Übungen wie "Cobra", "Dreibeiniger Hund" und "Baum".
Eine clevere Choreografie zeigte die Frauengruppe "Dancing Zebras" bei ihrer Aufführung. Einen zu Begeisterungsstürmen hinreißenden Auftritt legte das Männerballett hin. Als "Clowns" alberten sie zunächst zum Lied "Hurra, hurra, der Zirkus, der ist da" auf der Bühne herum, dann legten sie als "Ballerinas" in rosa Tüllröckchen eine kesse Sohle aufs Parkett.
Dass sie auch zu flotten Rhythmen tanzen können, zeigten sie bei "Mädchen auf dem Pferd" und "Girls, Girls, Girls". Beim "Bierkasten-Walzer" schwang auch Sitzungspräsident Manuel Schneider das Tanzbein. Das närrische Publikum entließ sie nicht ohne Zugabe von der Bühne.
Beim Showtanz mit "Giraffen, Clowns und Leoparden" hieß es zu später Stunde "Welcome to my crazy circus". Das närrische Spektakel steigt nochmals am 3. Februar im Hesselbacher Pfarrheim. Beginn ist um 19.11 Uhr.