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Werneck
Teufel und Besessenheit in der Bibel
Im Bild von links: Pfarrer i.R. Friedrich Lösch, Prof. Dr. Heininger und Kirchenpfleger Rainer Ziegler beschäftigten sich in einem Vortrag mit biblischen Aussagen über das Böse.
Foto: Roland Maul | Im Bild von links: Pfarrer i.R. Friedrich Lösch, Prof. Dr. Heininger und Kirchenpfleger Rainer Ziegler beschäftigten sich in einem Vortrag mit biblischen Aussagen über das Böse.
Pressemitteilung
 |  aktualisiert: 27.03.2025 02:38 Uhr

Perfekt vorbereitet stimmte Pfarrer i.R. Friedrich Lösch die etwa 40 Zuhörerinnen und Zuhörer im katholischen Pfarrheim Werneck auf das Thema "Woher kommt das Böse?" ein.

In die Welt des Alten und Neuen Testamentes hineinführte dann Prof. Dr. Heininger in seinem Vortrag über Teufel und Besessenheit in den Schriften der Bibel: "Im Neuen Testament taucht die Gestalt des Satans oder Teufels rund siebzig Mal, im Alten Testament dagegen nur drei Mal auf. In den ältesten Schriften des Alten Testamentes kommt der Begriff und die Person des Satans überhaupt nicht vor."

Auch die Schlange des Paradieses, die Eva zum Bruch des Gottesgebotes anstiftete, sei erst später mit der Person des Teufels in Zusammenhang gebracht worden. Wo im Alten Testament vom Satan die Rede sei, wäre seine Funktion eher die Rolle des Anklägers, auch Dämonen seien nur eine Randerscheinung.

In die Welt des Judentums sei der Dämonen- und Teufelsglaube erst sehr spät eingewandert. Vor allem die Schriften, die zwischen der Verfassung der Bücher des Alten Testamentes und der Zeit Jesu niedergeschrieben wurden, z.B. die Rollen von Qumran, erzählten dann ausführlich von Dämonen und dem Teufel.

Dieses Gedankengut sei in der gesamten vorderasiatischen Welt verbreitet gewesen. Jesus sei daher in eine Welt voller Dämonenglauben hineingeboren. Krankheiten der Seele und des Körpers wurden auf Dämonen zurückgeführt. In diese Weltsicht hinein lehrte und heilte Jesus zweifellos viele Menschen durch Wort und Tat. Er sei in dem Bewusstsein aufgetreten, dass der Böse "aus dem Himmel gefallen" wäre, also letztlich keine Macht mehr habe. In seiner Person und in seinem Handeln zeige er die Macht Gottes und darin sei das Reich Gottes jetzt schon sichtbar geworden. Die Verfasser der Evangelien spiegelten dieses Weltbild der Zeitgenossen.

In einer lebhaften Diskussion, moderiert durch Kirchenpfleger Rainer Ziegler, betonte Prof. Dr. Heininger, "Das Weltbild, von dem wir heute ausgehen, ist seit der Aufklärung von den Naturwissenschaften geprägt. Wir haben Teufel und Dämonen sozusagen hinter uns gelassen. Kirche habe in der Nachfolge Jesu zu helfen und zu heilen und damit dem Bösen zu widerstehen."

Von: Roland Maul (für katholisches Pfarramt und pastoraler Raum Werneck )

 
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