Zur turnusgemäßen Jahresversammlung traf sich die TG-Familie in der Hans-Appold-Halle. "Die Entwicklung der Mitgliederzahlen ist ein wesentlicher Schlüssel für unsere Zukunft", stellte Vorsitzender Georg Appold in seinem Bericht fest. Diese waren zum Jahresbeginn um 15 auf 2335 geschrumpft und haben sich zuletzt auf 2392 erhöht. Dennoch sei, so Appold, die Gewinnung neuer Mitglieder oberstes Gebot für den Verein, wenn er sich nicht finanziell deutlich einschränken wolle. 677 Personen nehmen als Nichtmitglieder an Reha-Kursen teil, 57 weitere Nicht-TGler am sonstigen Kursangebot.
Das größte Problemkind bleibt die Turnhalle, wo es erneut Sturmschäden an einem Lichtfenster und eine Heizungsreparatur gab. Dach und Fassade sind erneuerungsbedürftig. Von der Firma Handschuh gab es 2020 ein Angebot über 362.000 Euro. Die Firma Schäfner bot eine Notreparatur für (nicht förderfähige) 162.000 Euro an. Es gibt aktuell zwei weitere Angebote. Die Firma Handschuh würde für 425.000 Euro sanieren. Anders als bei der Firma Hammer (462.000 Euro) sind dabei gestiegene Materialpreise noch nicht eingerechnet. "Beide Angebote liegen oberhalb der Schmerzgrenze der Turngemeinde."
Verein will über Komplettsanierung entscheiden
Nun hofft die TG auf ein erneutes Angebot von Schäfner, in Rücksprache mit dem Architekten. In fünf Jahren müssten die Schrauben neu angezogen werden. Die Halle wäre dann für zehn Jahre nutzbar. In dieser Zeit will der Verein über eine Komplettsanierung entscheiden. Derzeit habe man eine knappe Kostendeckung, so Appold, und eine überschaubarer Auslastung, trotz Schließung der Tennishalle Hambach. Eine Anhebung der Belegungspreise würde vermutlich zu einem Abspringen von Nutzern führen, auch die demografische Entwicklung spreche nicht für einen Aufschwung in der Tennis-Sparte.
Eine Nichtsanierung wäre gleichbedeutend mit einer Aufgabe in ein paar Jahren, trotz der Investitionen in Beleuchtung und Bodenbelag. Nachdem in der letzten Hauptversammlung bereits einer Darlehensaufnahme über 150.000 Euro zugestimmt wurde, billigten die 46 Delegierten noch einmal maximal 100.000 Euro Hallenkredit. Klar wurde beim Vortrag von Schatzmeisterin Sabine Horz, dass die Fördereinnahmen 2022 nicht mehr so sprudeln werden wie in der Coronakrise - aber der Haushalt bis auf Weiteres gesichert sei. Stadtrat Reginhard von Hirschhausen stellte für die Geschäftsführung fest, dass es "null Chance" auf eine eigene Tartanbahn gebe. Eine Million Euro werde es von der Stadt angesichts des schwindenden Steueraufkommens nicht geben: "Den Zahn muss ich ziehen."
Helga Rommel ist die neue Seniorenwartin des Vereins
Der Überblick, den Vorstandsmitglied Heribert Weber in Vertretung der sportlichen Leiterin Anita Dietrich über die Abteilungen gab, war geprägt von vielen "Corona-Entbehrungen" 2021. Ein Lichtblick ist der Main-City-Triathlon, der am 15. Mai erstmals stattfinden wird, gleich nach dem Main-City-Run am Vortag. 2023 steht das Jubiläumsjahr der TG 1848 ins Haus. Manfred Endres wurde als stellvertretender Schatzmeister bestätigt, Helga Rommel tritt als Seniorenwartin in die Fußstapfen von Helga Clarner, die nach 46 Jahren aus dem Turnrat verabschiedet wird. In den Beirat wurde Klara Weigand gewählt, weitere Kassenprüfer sind Peter Hofrichter, Alexandra Gäb und Andreas Vollert.