
Der Gerolzhöfer Tennisclub Rot-Weiß investiert mehrere Zehntausend Euro in seine Zukunft. Momentan sind Arbeiter einer Spezialfirma aus Dresden damit beschäftigt, drei Sandplätze komplett neu aufzubauen.
Die letzte Generalsanierung der vorderen Sandplätze erfolgte im Jahr 1988 (der sechste Platz wurde erst 1992 von einem Hartplatz auf Sandplatz umgebaut). Erfahrungsgemäß sei die Erneuerung des Unterbaus eines Tennisplatzes bereits nach 25 Jahren notwendig, sagt Hanus Herold, Vereinsvorstand Technik. "Durch intensive Platzpflege haben wir es aber noch ein paar Jahre hinauszögern können", ergänzt sein Stellvertreter Michael Hauke. Doch nun habe man das Ganze anpacken müssen.
Die Vorstandschaft musste vor Beginn der Bauarbeiten entscheiden, ob man so genannte Allwetterplätze oder wieder konventionelle Rotsandplätze aus gebranntem Ziegelmehl bauen wollte. Die Entscheidung fiel schließlich einstimmig für Sandplätze, obwohl sie einen höheren Pflegeaufwand brauchen. Ausschlaggebend war allerdings, dass die Sandplätze gelenkschonender und rund 50.000 Euro günstiger sind als Allwetterplätze.
70 Prozent aus Eigenmitteln
Die Sanierung der drei Plätze inklusive einer elektronischen Beregnungssteuerung für die Platzbewässerung wird rund 55.000 Euro kosten. 70 Prozent davon wird der Verein selbst tragen und muss dazu auf seine, unter anderem beim Weinfest erwirtschafteten Rücklagen und die Mitgliedsbeiträge zugreifen. Es wird jedoch keine Bau-Umlage für die Mitglieder geben. 20 Prozent der Kosten kommen vom Freistaat Bayern, die vom Bayerischen Landessportverband ausgereicht werden. Die restlichen zehn Prozent übernimmt die Stadt Gerolzhofen. Bürgermeister Thorsten Wozniak habe seine "wohlwollende Zustimmung" signalisiert, sagt Michael Hauke. Außerdem leistete der städtische Bauhof bereits technische Unterstützung.

80 Tonnen alter Sand
In einem ersten Arbeitsschritt wurden schon 80 Tonnen alter Rotsand von den drei vorderen Plätzen abgetragen. In Eigenregie verlegten Vereinsmitglieder dann Leerrohre für die neue Beregnungssteuerung. Bislang war die Steuerung für die Bewässerung der Plätze nur manuell möglich. Nun wird sie elektronisch und damit programmierbar. "Wir werden dann immer am frühen Morgen bewässern, wenn es zu wenig geregnet hat", sagt Michael Hauke. Regelmäßiges Befeuchten eines Tennisplatzes sei wichtig, damit die oberste Rotsandschicht kompakt bleibt. Dabei komme ausschließlich Wasser aus den Wiebelsberger Quellen und kein Trinkwasser zum Einsatz.
Derzeit sind Spezialisten der Firma Sportanlagenbau Thomas Vogl aus Dresden damit beschäftigt, eine neue Lavaschicht aufzubringen. In dieser sechs Zentimeter dicken Unterlage speichert sich später die Feuchtigkeit. Rund 150 Tonnen Material müssen eingebaut werden. Die Arbeiter werden den Plätzen dabei ein ganz leichtes Gefälle geben, damit bei Starkregen das Wasser in die neue Drainage ablaufen kann. Zum Nivellieren und für die exakte Steuerung der Maschinen kommt modernste Laser-Technik zum Einsatz. Wenn diese Arbeiten beendet sind, werden noch die Fundamente für die Netzpfosten gesetzt, ehe dann zum Abschluss die neue, drei Zentimeter starke Abschlussschicht aus Rotsand samt den Spielfeldlinien aufgebracht wird. In etwa zwei Wochen soll alles fertig sein.
Sanierung zurückgestellt
Auch die Plätze 4 und 5 müssten saniert werden. Der Verein hat dies aber zurückgestellt. Erst will man die weitere Mitgliederentwicklung abwarten. Zur Zeit hat Rot-Weiß 185 Mitglieder, davon 35 Kinder und Jugendliche. 80 Mitglieder spielen aktiv Tennis. Seit Herbst 2018 versucht man durchaus erfolgreich, in Kooperation mit "Tennis People" und der Volkshochschule Gerolzhofen mit dem "Fast-Learning-Konzept" neue Mitglieder zu werben. 20 Personen nehmen daran teil und die Vereinsführung hofft, dass sie Vereinsmitglied bei Rot-Weiß werden.

Alte Gasübergabestation gekauft
Die Generalrenovierung des Plätze ist das größte Projekt des Vereins in diesem Jahr, allerdings nicht das einzige. Nach der Innenrenovierung des Clubheims im vergangenen Jahr wurde heuer die Außenfassade saniert. Auch die Terrasse wurde aufgehübscht. Für einen symbolischen Preis von einem Euro kaufte der Verein von der Gasversorgung Unterfranken die alte Gasübergabestation nördlich des Vereinsgeländes und brachte sie auf Vordermann. Das Häuschen sollte eigentlich abgerissen werden, dienst dem Verein nun aber als Lagerraum. Für diese kleineren Projekte fielen Gesamtkosten in Höhe von 7500 Euro an.