Dem Schweinfurter sagt man nach, gerne viel und günstig zu essen. Es muss ja nicht immer Schäufele und Schlachtschüssel sein. Ordentlich was zu mampfen bekam der Stadt-Gourmet am Samstag auf jeden Fall.
Wie erwartet, stürmten tausende Besucher die „Street Food Meile“ in der Bauerngasse. Von früh bis in die Nacht standen 20 Food Trucks und Stände bereit, um die Kundschaft gerade nicht mit „Fast Food“, sondern ganz gemächlich mit frisch zubereiteter Straßenküche zu verwöhnen. Schon am Nachmittag waren die ersten „Sold Out“-Schildchen zu sehen und einige Leckereien ob der großen Nachfrage ausverkauft.
Organisator Roland Smith legt Wert auf eine familienfreundliche Speisekarte
Entsprechend zufrieden zeigte sich Organisator Roland Smith. Der Sennfelder, gerade 50 geworden, ist selbst erfahrener Food Trucker und jedes Wochenende mit den „Kartoffelfreunden Schweinfurt“ unterwegs, oft sogar an mehreren Standorten. Spiralkartoffeln mit frischem Sauerrahm sind seine Spezialität. Die Kollegen nebenan hatten Burger, Pulled Pork, Angus Beef, Pizza, Paella, Barbecue, Frozen Joghurt, Smoothies, vegane Gerichte und einiges mehr im Angebot.
Die Speisekarte sollte dabei familienfreundlich sein, meinte der Veranstalter, für Jung und Alt gleichermaßen. Der „Bacon Bomber“ war ebenso vorgefahren wie der Truck der „Gourmet Piratn“ und ein zum Imbiss umgebauter Stadtbus. Oder die mit feschen Schutzmasken vermummten „Lokalspießer“, die ihre Fleischwaren gemäß Kundenwunsch auf den Grill hauten. Wer sich selbst ein wenig mit sanfter Kohle-Glut räuchern wollte, durfte zur Shisha greifen, der Wasserpfeife.
Köcheln, Braten, Rösten und Brutzeln gleich neben dem Zeughaus
In Schweinfurt sind schon früher mobile Küchen angerollt, gemäß einem verführerisch duftenden Trend von jenseits des Großen Teichs. Die Mitbewerber waren bislang allerdings immer auf der anderen Seite des Mains, auf der grünen Wiese im Gewerbegebiet, angetreten.
Das Köcheln, Braten, Rösten und Brutzeln in der City, gleich neben dem Zeughaus, war eine Premiere: Smith will damit auch die Tradition der alten Bauerngassenfeste wiederaufleben lassen. In enger Zusammenarbeit mit dem Verein „Schweinfurt erleben“, der mit dem Fingerfutter wiederum „Frequenz und Attraktivität“ in die Stadtmitte tragen möchte.
Jede Menge Auflagen, doch die Behörden kamen dem Macher entgegen
Zum Angebot zählte nicht zufällig eine Infomeile der Schweinfurter Geschäftswelt. Die Brauerei Roth und benachbarte Gastronomie waren zwischen 10 und 23 Uhr ebenfalls vertreten. Dazu brauchte es Strom, Wasser und die Umsetzung jeder Menge Auflagen: „Es ist schwierig, in der Innenstadt eine solche Veranstaltung zu bekommen“, wusste Roland Smith. Um so dankbarer war er Stadt wie Behörden für das unkomplizierte Miteinander: „Das Resultat siehste.“
Außer glücklich kauenden Kunden gab es auch noch ein buntes Rahmenprogramm auf und neben der Bühne: Fitness-, Tanz- und Kampfsport-Einlagen (irgendwann müssen die Pfunde auch wieder runter) ebenso wie die Footballer der „Gladiators“, Live-Jazz und nicht zuletzt Steffi List mit Band. „Fortsetzung folgt“, war sich Smith sicher.