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BERGRHEINFELD
Tauchshop Knorr schließt zum 31. Dezember
Holen die Boje ein: Gabi und Walter Knorr schließen zum Jahresende ihren Traditions-Tauchshop.
Foto: Uwe Eichler | Holen die Boje ein: Gabi und Walter Knorr schließen zum Jahresende ihren Traditions-Tauchshop.
Uwe Eichler
 |  aktualisiert: 10.12.2017 02:43 Uhr

Mit der Expansion über die Grenzen von Berch hinaus ist es dann doch nichts geworden: Nach der Stilllegung des nahen Kernkraftwerks Grafenrheinfeld wollte die Tauchschule Knorr die Kühltürme mal als Übungs-Tauchbecken nutzen.

Dazu wurde eigens ein riesiges Werbebanner angebracht. Das Ganze war natürlich nur ein Aprilscherz, von Radio Primaton, auf den erstaunlich viele hereingefallen sind. „Du bist ja verrückt geworden, was das kostet“: Den Vorwurf gab es damals wirklich, erinnert sich Walter Knorr schmunzelnd. Die Fotomontage hängt immer noch bei ihm und Gabi Knorr an der Wand, neben jeder Menge Zertifikate der weltweiten Tauchausbildungs-Organisation PADI. Die Fahne der „Professional Association of Diving Instructors“, der „Beruflichen Tauchlehrer-Vereinigung“, weht seit Jahren vor dem Wohnhaus an der Schweinfurter Straße.

Der dazugehörige Tauchladen schließt nun Ende Dezember, nach 28 Jahren im feuchtfröhlichen Geschäft. „Wir wollen es mal ruhiger angehen lassen“, sagen die beiden Tauchveteranen und Rentner, „schließlich gehen wir beide auf die 70 zu“.

In 41 Ländern abgetaucht

In insgesamt 41 Ländern des Blauen Planeten sind die Unterwasser-Weltenbummler abgetaucht, von der Karibik bis Ostasien, allein 47 Mal waren sie in Ägypten. Beide haben die rasante Entwicklung des Tauchssports miterlebt, von der Zeit, als die Touristen-Ressorts am Roten Meer noch stille Fischerdörfer waren, bis zur heutigen Rush Hour am Korallenriff, mit entsprechenden Umweltschäden.

Am Anfang sei Tauchen schon etwas Besonderes gewesen, „wie Golfen“. Einige Jahre lang schwamm das Hobby dann im Mainstream mit, mittlerweile scheint die Welle der Preßluft-Begeisterung etwas abgeebbt zu sein. Was der Bergrheinfelder auch auf die Weltlage zurückführt – mit Terror und Reisewarnungen. Ein paar der schönsten Tauchreviere liegen mittlerweile in Krisengebieten. Ein wenig Zeit und Bares erfordert der Sport auch, von der möglichst tiefgründigen Ausbildung bis zur passenden Ausrüstung und Urlaubsküste. „Schnelles Geld haben wir mit dem Tauchladen nicht verdient“, sagt Enthusiast Knorr. Es brauche am Anfang einige Investitionen, am besten ein zweites Standbein. Beide waren viele Jahre voll berufstätig, er in der Schweinfurter Industrie, sie als Mitarbeiterin im Krankenhaus.

Tauchshop wird Wohnzimmer

Auch wenn der Tauchshop nun zum gemütlichen Wohnzimmer wird: Die Ausbildung soll weitergehen, und der Kompressor auch weiterhin Flaschen befüllen. Bis zum 31. Dezember läuft nun der Räumungsverkauf.

 
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