Überraschend gut gefüllt erwies sich St. Anton als wiederum optimaler Gottesdienstort für das Experiment, das Diakon Joachim Werb am Heiligen Abend mit der Verbindung unterschiedlichster musikalischer und liturgischer Elemente wagte.
Diakonskollege Johannes Hofmann (Schweinfurt, Gochsheim) setzte mit seinem gekonnten Gitarrenspiel moderne, bluesig jazzige Akzente, die von Joachim Werb am Flügel aufgenommen wurden. Es durfte sowohl zu modernen, eher unbekannten Weihnachtsliedern mitgesungen werden, als auch verwöhnte traditionelles Liedgut, raffiniert von Gerhard Vonend an der Orgel intoniert, die Ohren.
Bei der einfühlsam gestalteten Begleitung des Kommunionempfangs zeigte der Organist, wie sich auch an der Orgel Tradition und Moderne verbinden lassen.
Ein abrupter Stopp im traditionellen Weihnachtsevangelium ließ die Zuhörer zunächst etwas überrascht auf die Fortsetzung des Gottesdienstes warten. Diesen Überraschungsmoment nutze Diakon Joachim Werb, um einen etwas ungewöhnlichen Blick auf die Weihnachtsgeschichte zu wagen. Der Mut und der Einsatz eines Kindes, in der Vorstellung des Zelebranten des Wirtssohnes, wies den Weg, der die Geburt des Gotteskindes erst ermöglichte. Dort ist der Stall, in dem die Rettung der Welt real wird - mit all seiner Symbolik der Einfachheit, der Demut und des Einklangs mit der Natur.
"Das Wunder, das uns menschlich macht, beginnt im armen Stall" - diese Liedzeile fasst pointiert das zusammen, was die Thematik des ganzen Gottesdienstes umfasste. Unterstrichen durch die abwechslungsreiche Gestaltung wurde er damit zu einem besonders einprägsamen Erlebnis für zahlreiche Gottesdienstbesucher aus nah und fern.
Das Experiment darf als gelungen bezeichnet werden und die beiden Diakone dürfen ihre ökumenische und musikalische Verbundenheit gerne hier fortsetzen
Von: Joachim Werb (Gemeindeleiter, Gemeinde St. Anton, Pfarrei Heilig Geist Schweinfurt)