Die Dancefloor Destruction Crew (DDC) ist wieder da, und wie! Die erste von vier Aufführungen ihrer selbst produzierten Show "DDC goes CRZY" beim Kultursommer in Schweinfurt auf dem Kessler Field war ein Feuerwerk an Farben, Ton und vor allem Tanz- und Gesangskunst. Stehend dargebrachte Ovationen waren Lohn für einen bemerkenswerten Auftritt.
"Für Euren Applaus leben wir", lautete eine Textzeile im ersten Song. Das gilt für alle 16 Künstlerinnen und Künstler auf der Bühne, alle übrigens in Schweinfurt aufgewachsen. Nach langer, harter Corona bedingter Zwangspause merkte man den DDClern die Freude darüber, endlich wieder tanzen, singen und performen zu dürfen, deutlich an. Der Funke sprang sofort auf das Publikum über.
Das Geheimnis des Erfolgs beim Kultursommer, der noch bis 12. September geht, ist auch die Vielfalt des Programms, das jedes Mal ein unterschiedliches Publikum anzieht. Ob nun Jazz, Kabarett, Salsa-Rhythmen oder jetzt Modern Dance mit Breakdance gemischt, das Programm auf der Open Air Bühne lässt aufhorchen.
Die DDC, deren so genannte Factory, wo man Kurse für alle Altersgruppen anbietet, direkt neben dem Konzert-Gelände liegt, sorgte wie gewohnt für ein Wohlfühlambiente – vor der Bühne Picknick-Decken, etwas weiter hinten Liegestühle. Dazu ein durchweg junges Publikum, dessen Lebensrealität sich in der Show widerspiegelt.
80 Minuten Show mit rund 20 Szenen, das ist der Rahmen, den die drei Regisseure und Tänzer Marcel Geißler, Alexander Pollner und Felice Aguilar gegeben haben, in denen sich der Entwicklungsprozess der DDC in den letzten Jahren widerspiegelt. Premiere hatte das Stück schon 2019 im Schweinfurter Theater, die geplante Deutschland-Tournee musste aber ausfallen, außerdem kam die Corona-Pandemie dazwischen. Nun wurde das Ganze für die Open-Air-Bühne angepasst, unter anderem mit Pyro-Technik.
Tänzerinnen und Tänzer voller Leidenschaft
Natürlich ist die DDC eine Breakdance-Truppe durch und durch. Die lange Pause hat das Ensemble aber noch mal auf ein neues Level gebracht, diese Show war mit das Beste, was man von der DDC in den letzten Jahren gesehen hat. Vor allem auf einem tänzerischen Niveau, das in Deutschland nur wenige Gruppen bieten. Und man trifft den Zeitgeist der Mittzwanziger, in dem man die ganze Vielfalt des Lebens junger Menschen zeigt, ihre Herausforderungen, das Erwachsenwerden, die Liebe, Rückschläge und die Neugier und Freude auf die Zukunft.
Die DDC hat keine Angst, das ist das Geheimnis des Erfolgs einer guten Show. Keine Angst davor, den Begriff "CRZY" umzusetzen mit atemberaubenden Tanzeinlagen; keine Angst davor "Break the dance" zu "Break the Popkultur" zu machen. Ob das nun ein Einstieg im "La La Land"-Musical-Style gefolgt von Techno-Beats in der nächsten Szene ist, oder popkulturelle Reminiszenzen beim Daddeln, tänzerisch wunderbar umgesetzt. Was die DDC anpackt, wirkt immer leicht, witzig, oft mit hintergründigem Humor und der nötigen Portion Selbstironie.
Tänzerisch ist das oft atemberaubend, bei Soli wie Duetten. Die Kraft und Ausdauer bei den Hebefiguren ist beeindruckend, es ist leicht und elegant zugleich. Auch gesanglich hat die DDC etwas zu bieten, insbesondere mit Christopher Tate und Felice Aguilar, aber auch bei den Rap- und HipHop-Passagen.
Ach ja, dann wäre da noch das Thema Video: Was die DDC seit Jahren schon auf die Leinwände und Bühne zaubert, spielt in der ersten Liga. Moderne Medien in Tanzshows einzubinden funktioniert nur dann, wenn es richtig gut gemacht ist. Und in dem Bereich können alle anderen von der DDC noch was lernen.
Die Show wird noch drei Mal gespielt: Am Samstag, 14. August, sowie am Freitag, 20., und Samstag, 21. August. Alle Shows beginnen um 20 Uhr und dauern 80 Minuten. Es gibt eine 20-minütige Pause. Die Zuschauer-Kapazität ist auf bis zu 800 erhöht worden, Tickets gibt es im Vorverkauf sowie an der Abendkasse. Bestellungen sind möglich online unter kultursommer-schweinfurt.de/acts-tickets/act-ddc oder in der DDC Factory in der Floridastraße 1, Montag bis Freitag jeweils 15 bis 19 Uhr.
Der offizielle Trailer für "CRZY":
