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Schweinfurt
Tanzen mit Abstand: DDC-Optimismus trotz Corona
Seitdem die Tanzschulen wieder öffnen dürfen, läuft der Betrieb auch in der DDC Factory in Schweinfurt wieder. Wie die Breakdancer mit den Corona-Bedingungen umgehen.
Kriz Malicki (links) und Marcel Geißler von der Breakdance-Gruppe DDC sind froh, dass ihre 'Factory' wieder geöffnet hat.
Foto: Nicolas Bettinger | Kriz Malicki (links) und Marcel Geißler von der Breakdance-Gruppe DDC sind froh, dass ihre "Factory" wieder geöffnet hat.
Nicolas Bettinger, Volontär, Mediengruppe Main-Post
Nicolas Bettinger
 |  aktualisiert: 18.02.2024 08:03 Uhr

Wie die gesamte Kulturszene hat das Coronavirus auch die Schweinfurter Breakdance-Gruppe "Dancefloor Destruction Crew" (DDC) hart getroffen. Shows mussten abgesagt, die erst 2019 eröffnete Tanzschule "DDC Factory" geschlossen werden. Mitten im Aufbau des Kursbetriebs der Tanzschule Mitte März sowie einer Tournee mit Florian Silbereisen legte das Virus den Betrieb über Nacht still. Knapp drei Monate später stellt Geschäftsführer Marcel Geißler mit Blick auf die verschobenen Auftritte klar: "Das ist ein verlorenes Jahr." Trotzdem sieht er nun wieder Grund für Optimismus. Denn seit dem 8. Juni konnte immerhin die Tanzschule am Kessler Field wieder öffnen.

"Wir sind natürlich froh, dass es wieder losgeht", sagt Geißler und freut sich über den Zuspruch der Mitglieder. Die Herausforderungen durch Auflagen hielten sich dabei in Grenzen. "Unsere Teilnehmer müssen im Eingang, auf den Gängen und in den Toiletten Masken tragen", erklärt DDC-Mitglied Kriz Malicki. Beim Tanzen selbst sei dies nicht erforderlich. Zwar markieren Punkte in der Halle die notwendigen Abstände, jedoch würden die Trainierenden diesen Abstand ohnehin einhalten. Somit habe man auch bei der Einhaltung der Besucherzahlen keine Probleme. "Doof ist nur, dass wir Trainer keine aktive Hilfestellung leisten können", so Geißler. Außerdem seien die Kurse auf 60 statt auf sonst 90 Minuten begrenzt.

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Kursausfälle möglichst kompensieren

Trotz der Einschränkungen hoffen die Tänzer auf zahlreiche neue Mitglieder. Am kommenden Wochenende (20. und 21. Juni) findet deshalb ein zweitägiger kostenloser Workshop statt, der eigentlich für März geplant war. Interessierte können sich online anmelden. "Daran sieht man, dass uns die Situation zweieinhalb Monate zurückgeworfen hat", bedauert Geißler. Umso dankbarer ist er, dass zahlreiche Mitglieder ihre Beiträge trotz der monatelangen Schließung weiter bezahlt haben. "Jetzt wollen wir unseren Mitgliedern natürlich auch etwas zurückgeben", betont er und spricht von Präsenten, Aktionen und zusätzlichen Trainingseinheiten.

Um die ausgefallenenen Kurse zumindest teilweise zu kompensieren, will die DDC ihr Angebot etwa in den Sommerferien weiter ausbauen. Bereits  während der Schließung boten die Tänzer für Mitglieder der Factory Online-Tutorials an, welche öffentlich auf Instagram und Facebook zu sehen waren. Doch trotz der Bemühungen macht Marcel Geißler deutlich: "Die Factory ist finanziell nicht unser größtes Standbein, das ist noch immer die Showgruppe." Und diese kann nach wie vor nicht auftreten. "Unsere Performance lebt vom Kontakt mit dem Publikum, das fehlt jetzt einfach", sagt Kriz Malicki.

Die Schweinfurter Breakdancer hoffen darauf, bald auch bei öffentlichen Shows wieder auftreten zu dürfen. (Im Bild: Tänzer Alex Pollner.)
Foto: Raphael Götz | Die Schweinfurter Breakdancer hoffen darauf, bald auch bei öffentlichen Shows wieder auftreten zu dürfen. (Im Bild: Tänzer Alex Pollner.)

Erste Showanfragen an die DDC für den Herbst

Zwar habe man in der Vergangenheit gut gewirtschaftet und könne so auf Rücklagen zurückgreifen. Finanziell schmerze es trotzdem. Immerhin habe man Monate lang keine Umsätze erzielen können. Das änderten auch die staatlichen Hilfen nicht grundlegend, wie die Tänzer betonen. "Deshalb ist es wichtig, dass das Ganze langsam wieder Fahrt aufnimmt", sagt Marcel Geißler optimistisch. Denn auch wenn staatliche Unterstützungen hilfreich sind, seien doch die Lockerungen die wirksamsten Förderungen.

"Es war unglaublich viel Arbeit, die Situation zu managen und zu organisieren", sagt Geißler. Die Breakdancer nutzten die Coronazeit für neue Showeffekte, neue Requisiten und zur Optimierung des gesamten Workflows bei öffentlichen Auftritten. Was fehlt ist eine Perspektive auf Shows. Doch auch hierfür gibt es Hoffnung, wie Marcel Geißler feststellt: "Bisher ist es zwar noch ruhig um unsere Showgruppe, aber es gibt schon vereinzelte Anfragen für Auftritte im Herbst."

 
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