Ausgeträumt! Die Vernunft hat gesiegt. Die Kinderklinik am Leo konnte nicht garantieren, dass das schwimmende McDonald's Hotel für die Eltern der jungen Patienten ausreichend gebucht wird – trotz der moderaten Übernachtungspreise. Und so ist es nur folgerichtig, dass die Seifenblase von dem Boot mit neun Appartements, Gemeinschaftsküche, Sonnendeck, Bibliothek und Spielzimmer platzte. Frust sollte bei der Erkenntnis, dass Schweinfurt Provinz ist, nicht aufkommen, denn schließlich poliert die Stadt kräftig an ihrem Image. So wird es alsbald einen Campingplatz geben, einen an einem Gewerbegebiet (Hainig). Das hat schließlich auch nicht jeder.
• Wenn schon einmal ein richtiger Minister nach Schweinfurt kommt, dann wird das natürlich genutzt. Allein in der Fachhochschule musste Wolfgang Heubisch dreimal ran. Zu verabschieden war aus dem Präsidentenamt Heribert Weber, einzuführen Robert Grebner und zu übergeben das schlappe 13,5 Millionen Euro teure Kompetenzzentrum im sanierten Altbau. Für letzteres reichte die Zeit nicht, weshalb der, der wollte, nach dem Imbiss auf eigene Faust und ohne Minister die Räumlichkeiten erkunden konnte, in denen die Medizin- und Elektrotechnik forscht, das IT-Service-Center und ein Teil der Hochschulverwaltung untergebracht sind.
• Im Sachen Integration und über die richtigen Wege wird allenthalben diskutiert und gestritten. Eine verblüffend einfache Antwort gab einem Schweinfurter Stammtisch einer, der schon der Hautfarbe wegen nicht zu den Ureinwohnern am Main zählt. „Heimat ist, wo ich mich wohlfühle!“
• Immer weniger Bauern kommen auf den grünen Markt vor dem Rathaus, was allseits bedauert wird und das Rathaus ratlos macht. Die Lösung ist einfach: Mehr Obst und Gemüse direkt beim Erzeuger kaufen. • Dass die Nachfrage allerdings nicht immer das Angebot bestimmt, zeigt ein Dauertest in der Keßlergasse, wo die Markthalle immer noch geschlossen hat.
• Drei Wochen hat die Visitation von Bischof Friedhelm Hofmann gedauert. Ob sie erfolgreich war, ist an anderen Parametern zu messen. Doch dass der Bischof am Freitag immer noch nicht wusste, dass die Schlachtschüssel kulinarischer Höhepunkt in Schweinfurt ist, spricht nicht für seine Gastgeber.
• Die Zeit der Feste beginnt und damit auch der Ernst des Amtes für Bürgermeister Klaus Rehberger und Bürgermeisterin Kathi Petersen. Bislang hat der Schweinfurter nicht gemerkt, warum der Oberbürgermeister gleich zwei Stellvertreter braucht. Doch wenn es spätestens im Mai den Maibock gibt und angezapft wird, wenn gleichzeitig die Freunde des Mains Schwimmflügel zu Wasser lassen, und dann auch noch ein Stadtteilfest eröffnet wird, sind alle drei im Einsatz.