
Seit 2001 begeht man bundesweit am 3. Septemberwochenende den Tag des Friedhofs. Gochsheim und Bergrheinfeld öffnen am 17. September ihre Friedhöfe mit Sonderveranstaltungen zum Jahresthema "In Gedenken – in Gedanken".
Die Gesellschaft verändert sich mit rasantem Tempo. Daran wirken der demografische Wandel, ein verändertes Werteempfinden, die starke Technisierung und Mobilität im Alltag mit. Auch der zeitgenössische Umgang mit dem Tod wird davon berührt. Viele Betroffene wünschen sich veränderte Beisetzungsformen, doch das Bayerische Bestattungsgesetz und die meisten Friedhofssatzungen begrenzen die Möglichkeiten strikt. Kommunen beklagen, dass viele Gräber aufgegeben werden, die leerstehenden Gräber stören und die Kosten steigen.
Den Ort für Kunst und Kultur öffnen
Der Tag des Friedhofs soll alljährlich die vielfältigen Funktionen und Gestaltungsmöglichkeiten dieser Örtlichkeit aufzeigen. Friedhöfe dienen zwar primär der Erinnerung an die Verstorbenen und der damit verbundenen Trauer, aber sie können auch ein Ort der Meditation, Erholung und Ruhe, ein Raum für Biodiversität und Naturschutz, ein Mosaikstein der Lokalgeschichte und ein sozialer Treffpunkt sein. Außerdem gibt es genügend Beispiele, wie man den Ort für Kunst und Kultur öffnen kann ohne ihn zu entwürdigen.
Das Programm auf dem Friedhof Gochsheim sieht vor: 13.30 Uhr Begrüßung durch Ersten Bürgermeister Manuel Kneuer in der Aussegnungshalle, anschließend musikalische Gestaltung durch Sandra und Klaus Fiedler mit Liedern zum Thema: Glaube, Liebe, Tod und Hoffnung. Ab 14.30 Uhr Führung durch den Friedhof mit Valtin Dietz (Dietz & Partner Landschaftsarchitekten BdLA), Treffpunkt vor der Aussegnungshalle.
Bergrheinfeld: Neuer Weg der Barmherzigkeit
In Bergrheinfeld ist folgendes geplant: 14 Uhr Andacht mit anschließender Segnung des neuen Wegs der Barmherzigkeit. Gegen 15 Uhr Vorstellung der sieben Stationen des neuen Wegs durch Dieter Wagner in der Aussegnungshalle, Gedanken zu den Herausforderungen eines barmherzigen Lebens. Musikalische Umrahmung durch Schülerinnen und Schüler der Musikschule Schweinfurt. Die sieben Stationen gehen auf den emeritierten Erfurter Bischof Joachim Wanke zurück, der 2007 zum 800. Geburtstag der heiligen Elisabeth von Thüringen dazu einen Vortrag hielt.