Es war ein Knalleffekt, der sich sehen lassen konnte: Die Gewerkschaftsjugend machte mit einer besonderen Aktion am Schweinfurter Marktplatz auf das Motto der 1. Mai-Kundgebungen 2023 aufmerksam: "Ungebrochen solidarisch". Mit einem Farbspektakel warben sie dafür, sich nach der Kundgebung am Marktplatz bei der Gegendemonstration in Oberndorf zu beteiligen, wo die rechtsradikale Kleinstpartei "Der Dritte Weg" einen sogenannten Tag der offenen Tür veranstaltete.
"Bei Nazis sehen wir Rot, denn wir sind bunt", hieß es unter dem Beifall der rund 400 Bürgerinnen und Bürger, die am Marktplatz gemeinsam mit der Gewerkschaft den Tag der Arbeit feierten. Auch DGB-Kreisvorsitzender Martin Schmidl betonte, dass 90 Jahre nach der Besetzung der Gewerkschaftsbüros durch die nationalsozialistische Sturmabteilung (SA) es auch heute noch wichtig sei, das Motto "Nie wieder Krieg, nie wieder Faschismus" hochzuhalten.
Bayerischer DGB-Vorsitzender Stiedl fordert mehr Gerechtigkeit für Arbeitnehmer
Eine kämpferische Rede für Arbeitnehmerrechte und faire Löhne gab es von Bayerns DGB-Vorsitzenden Bernhard Stiedl. Er machte klar, wo aus Sicht der Gewerkschaften der Kern der Probleme in Deutschland steckt: "Die einen lassen die Champagnerkorken knallen, den anderen droht die Suppenküche."
Die Einkommenschere gehe immer weiter auseinander, die sozialen Ungerechtigkeiten nähmen zu. Das werde man als Gewerkschaft nicht hinnehmen und dagegen ankämpfen, betonte Stiedl. Gerade angesichts der großen Sorgen der vergangenen Jahre wie Corona-Pandemie, russischer Angriffskrieg gegen die Ukraine oder Energiekrise sei es wichtig, solidarisch zu sein.
Forderung nach Umverteilung von Reichtum
Denn: Es sind die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, die Deutschland am Laufen halten. "Wir sind es, die hart arbeiten. Ohne uns gäbe es keine Gewinne. Ohne uns wäre Stillstand im öffentlichen Leben. Ohne uns gäbe es dieses Land nicht", betonte Stiedl. Nicht weil die Arbeit der Menschen so schlecht sei oder Gewerkschaften und Betriebsräte sich für ihre Kolleginnen und Kollegen einsetzten, würden Arbeitsplätze abgebaut: "Es ist immer das Management, das verantwortlich ist, das ist die Realität."
Aus DGB-Sicht ist an der Inflation vor allem die "Profitpreisspirale" schuld, nicht die Lohnpreisspirale. Millionen Menschen müssten bangen wie sie finanziell über die Runden kämen. Stiedl forderte "eine Umverteilung von Reichtum und mehr Gerechtigkeit im System". Es sei nicht in Ordnung, wenn "die stärksten Schultern den kleinsten Rucksack tragen." Sprich: Deutlich höhere Besteuerung derjenigen mit hohen Einkommen.
Tarifbindung und Mindestlohn Herzensthemen der Gewerkschaften
Tarifbindung und vor allem das Einhalten des Mindestlohnes seien ebenso wichtige Themen, bei denen auch Kommunen etwas tun können. Kreisvorsitzender Schmiedl hatte darauf verwiesen, dass durch eine DGB-Aktion nun die großen unterfränkischen Städte Aschaffenburg, Würzburg und Schweinfurt planten, bei Ausschreibungen nur noch Firmen zuzulassen, die ihre Mitarbeitenden fair bezahlen.
DGB-Bayernchef Stiedl betonte, dem Klimawandel zu begegnen sei wichtig. Aber: "Klimafreundliches Verhalten darf nicht vom Geldbeutel abhängig sein. Ohne eine starke Industrie gibt es auch keine starke Daseinsfürsorge." Vehement wehrte sich der Gewerkschafter gegen Ideen der bayerischen Staatsregierung, den 12-Stunden-Tag zu ermöglichen, oder bundesweite Forderungen, das Renteneintrittsalter zu erhöhen. "Die Rente mit 67 ist ein historischer Fehler und wir werden sie weiter bekämpfen", forderte er eine Absenkung des Renteneintrittsalters.
Für die Arbeitgeber hatte er in Sachen Fachkräftemangel eine klare Botschaft: "Klagt nicht, schafft was dagegen, bringt Ausbildungsplätze." Alleine in Bayern gebe es 260.000 junge Menschen ohne Ausbildungsabschluss.
Mit den Schlagworten "lassen die Champagnerkorken knallen, den anderen droht die Suppenküche." Und der ganze Jargon sorgt man sehr wohl für Sozialen Unfrieden!
Das ist schlimm für das Land! Schlimm für die Unternehmen, die als Feinde hingestellt werden! Schlimm für die Handwerker, die Einzelunternehmer und Soloselbständige!
Das ist schlimm für die Kommunen und den Staat!
Wieviel Arbeitsplätze hat Schweinfurt in den letzten 25 Jahre verloren? Wo sind die hin?
Im Ausland sind die Kosten einfach niedriger und die Menschen ich so für dumm verkauft!
Die Mitglieder werden hier nur vor einem Karren gespannt!
Ganz schlimme Sache das was die Gewerkschaften mit der Gesellschaft und den Bürgern veranstalten!