Die Café Kölsch GmbH betreibt seit einiger Zeit erfolgreich den Stadtstrand an der Mainlände, jetzt plant das Unternehmen eine weitere Außengastronomie, nämlich an der Gutermann-Promenade neben dem Disharmonie-Café bei der Bahnunterführung. Sowohl im Hauptausschuss als auch im Stadtrat stieß das parteiübergreifend auf großes Wohlwollen.
Ordnungsreferent Jan von Lackum spricht von "einer Belebung, die der Stadt gut tun würde." Er erläuterte, dass die Fläche maximal 500 Quadratmeter groß ist. Auf rund 38 Metern Länge ist eine lange Tafel vorgesehen, dazu Weinfässer und rustikale Hocker, außerdem eine Lichterkette, damit's gemütlicher wird. In Abgrenzung zum Stadtstrand wird es an der Stelle auch keine Musik geben.
Zunächst wird der Betrieb probehalber für ein Jahr genehmigt, von Lackum betonte die reibungslose Zusammenarbeit mit dem Stadtstrand-Betreiber bisher. Die Infrastruktur und Möblierung sollen "hochwertig sein", so von Lackum. Der Betreiber werde auch zunächst einen Ausschank- und einen Toilettenwagen aufstellen, sollte sich das Angebot rentieren, ist geplant feste Bauten zu installieren. Wie beim Stadtstrand oder dem Grillboot-Verleih am Main wird eine Nutzungsentschädigung von 1500 Euro pro Jahr erhoben, die von Lackum für angemessen hält. Wegen des angrenzenden Wohngebietes darf nur bis 23 Uhr ausgeschenkt werden.
SPD und CSU begrüßen das Vorhaben ausdrücklich
SPD-Rat Peter Hofmann und CSU-Fraktionsvorsitzender Stefan Funk begrüßten das Vorhaben. Peter Hofmann verwies auf mehrere Anträge seiner Fraktion, unter anderem am Jugendgästehaus Außengastronomie zu ermöglichen. Das Vorhaben jetzt sei der richtige Weg, "wir hoffen, dass es dauerhaft bleibt."
Jürgen Rojek (CSU) fragte wegen der Kunstgegenstände auf der Wiese nach und gab zu bedenken, dass mehr Gastronomie und Sitzplätze auch zu Konflikten mit den Radfahrern auf dem Mainradweg führen könnte. Auch Thomas Schmitt (Bündnis 90/Die Grünen) war wegen des Verlusts der Wiese an der Stelle nicht erfreut.
Jan von Lackum betonte, sollte die seiner Einschätzung nach ökologisch wenig wertvolle Wiese beschädigt werden durch die Besucher, obliege es dem Betreiber, sie wieder in Ordnung zu bringen. Die Kunstgegenstände werden nicht versetzt. Bezüglich einer Gastronomie am Mainkai unterhalb des Jugendgästehauses verwies er auf Gespräche mit dem Wasserschifffahrtsamt, das wegen der Anlegestelle auf Bundesgelände keine andere Nutzung gestatte. Teilweise legen am Mainkai auch Binnenschiffer an, die Ruhezeiten ähnlich denen bei Lastwagenfahrer einhalten müssen. Eine Gastronomie in unmittelbarer Nähe störe da.