Die Gemeinde Sulzheim mit ihren 1996 Einwohnern ist eine große Ausnahme. Sie hat keine Schulden. Im Gegenteil: Auf der Bank liegen 2,15 Millionen Euro an Rücklagen. Der Wermutstropfen dabei: Für ihr Bankguthaben müssen die Sulzheimer mittlerweile einen Negativzins von 0,4 Prozent bezahlen.
Diese Zahlen nannte Kämmerer René Borchardt von der Verwaltungsgemeinschaft Gerolzhofen im Gemeinderat im Rahmen des Rechenschaftsberichts zum Haushalt 2017. Eine weitere erfreuliche Zahl sind die 750 000 Euro, die vom Verwaltungs- in den Vermögenshaushalt überführt werden konnten.
Größte Einnahmen im Verwaltungshaushalt waren die 1,087 Millionen Euro an Einkommensteueranteil, 593 000 Euro an Schlüsselzuweisungen und 337 000 Euro an Gewerbesteuer, größte Ausgaben die Kreisumlage mit 690 000 Euro, die Personalkosten mit 261 000 Euro und die Schulverbandsumlagen mit 210 000 Euro. Der Verwaltungshaushalt hatte ein Volumen von 3,068 Millionen Euro, der Vermögenshaushalt von 4,12 Millionen Euro. Hier waren die Kläranlage Alitzheim mit 598 000 der Beitrag der Gemeinde zur Renovierung des Kindergartens St. Martin in Alitzheim mit 84 000 der größte Posten. Alle Investitionen konnte die Gemeinde aus eigenen Mitteln bestreiten.
In der Abrechnung für die Kanalisation steht für 2017 ein Fehlbetrag von 54 000 Euro, beim Friedhof von 19 000 Euro. Da solche Einrichtungen eigentlich kostendeckend arbeiten müssen, riet der Kämmerer zu einer Anpassung der Gebühren. Die letzte Kalkulation stammt aus dem Jahr 2014.
Einige Beanstandungen gab es bei der überörtlichen Rechnungsprüfung für die Haushaltsjahre 2012 bis 2014 durch den Bayerischen Kommunalen Prüfungsverband. Hier die wichtigsten: Zu hohe Wasserverluste beeinträchtigen den wirtschaftlichen Betrieb der Wasserversorgung. Dazu René Borchardt. Im Leitungsnetz seinen keine Lecks vorhanden. Die Verluste könnten durch nicht richtig funktionierende Zähler in den Haushalten entstehen. Jetzt soll überprüft werden, in welchen haushalten extrem niedrige Wasserverbräuche registriert sind.
Ferner vermissen die Prüfer Hinweise zur Genehmigung erheblicher und außerplanmäßiger Ausgaben. Diese Ausgaben wurden vom damaligen Gemeinderat nachträglich abgesegnet, hatte der Kämmerer eruiert. Nicht eingehalten worden ist laut Prüfer der in der Haushaltssatzung fest gelegte Höchstbetrag für Kassenkredite. Das soll zukünftig besser beachtet werden, versprach der Kämmerer.
Der Aufforderung, die Miete für das Schulhaus neu zu kalkulieren, ist der Gemeinderat bereits nachgekommen.
Am Ende wurden noch nichtöffentliche Beschlüsse aus den Sitzungen seit dem 11. Dezember 2017 bekannt gegeben, für die die Gründe für die Geheimhaltung entfallen sind. Darunter ist der Zuschuss von 6500 Euro für die Orgelrenovierung in Sulzheim. Die Firma Wedel aus Ansbach hat den Auftrag zur Klärschlammentsorgung erhalten. Für den Kindergarten Sulzheim hat die Gemeinde übers ganze Jahr 24 613 Euro ausgegeben. Arbeiten an der Grundschule Sulzheim übernimmt die Firma Stolz aus Hammelburg, ebenso am Feuerwehrhaus Mönchstockheim.
Ferner gab Bürgermeister Jürgen Schwab bekannt, dass in Sulzheim die Voraussetzungen für eine Fußgängerampel an der Hauptstraße nicht gegeben sind. Mindestens 50 Fußgänger müssten an einer Stelle die Straße pro Stunde überqueren und mindestens 200 Fahrzeuge selbige befahren.
Nachdem sich fünf Schulweghelfer (drei Senioren und zwei Eltern) für Sulzheim gefunden haben, hat das Staatliche Bauamt die verkehrsrechtliche Anordnung für den Umleitungsverkehr der B 286 am 9. November so geändert, dass jetzt auf Höhe des Rathauses ein Übergang für Schulweghelfer eingerichtet werden kann.
Schließlich noch die Termine für die Bürgerversammlungen: Sonntag, 28. Oktober in Sulzheim, Montag 29. Oktober in Mönchstockheim, Dienstag, 30. Oktober in Vögnitz und Dienstag, 31, Oktober, in Alitzheim. Alle Versammlungen beginnen um 19.30 Uhr.