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SuedLink: Bauernverband lehnt die Trasse ab
Aus Sicht des BBV ist der Bedarf für die Stromleitung nicht nachgewiesen
Landauf, landab demonstrierten Bürger wie hier in Wasserlosen gegen den SuedLink. Auch der Bauernverband lehnt die Trasse ab.
Foto: David Ebener | Landauf, landab demonstrierten Bürger wie hier in Wasserlosen gegen den SuedLink. Auch der Bauernverband lehnt die Trasse ab.
Silvia Eidel
 |  aktualisiert: 20.03.2021 02:15 Uhr

An der grundsätzlichen Ablehnung des SuedLink-Vorhabens hält der Bayerische Bauernverband in der Region fest. Aber wenn die Trasse kommt, will man mitarbeiten, um die Interessen der Landwirtschaft zu vertreten, erklärt BBV-Bezirksgeschäftsführer Eugen Köhler.

Aus Sicht des BBV ist der Bedarf für die Stromleitung nicht nachgewiesen. Für rechtlich fragwürdig hält Köhler die Tatsache, dass der Bundestag zwar den Bedarf festgestellt hat, dass aber im Planfeststellungsverfahren die Rechtfertigung dafür nicht erklärt werden muss und dass keine rechtliche Überprüfung vor Gericht möglich ist.

Rechtstaatlich ebenso merkwürdig ist für ihn, dass bereits ein Planfeststellungsverfahren bis zum Konverter bei Bergrheinfeld läuft, obwohl dessen Standort noch gar nicht festgelegt ist. "Es gibt auch noch keinen Antrag für den Konverter", sagt Köhler. "Tennet hat nur die Fläche gekauft, das ist offenbar die Rechtfertigung." Bei der Planung zur A71 mussten immer verkehrswirksame Abschnitte gebildet werden, mit einer Auffahrt und einer Ausfahrt, blickt Köhler zurück. Beim SuedLink bedeute das, dass im Norden der Strom eingespeist werden dürfe, aber ob er auch im Süden ankomme?

Enttäuscht sind die Landwirte auch, dass ihre Forderung nach jährlicher Entschädigungszahlung abgelehnt wurde. Jetzt gibt es als Einmalzahlung bis zu 35 Prozent des Verkehrswerts für die Fläche des Schutzstreifens von acht bis zwölf Metern Breite, nicht des größeren Baufeldes. Möglich ist auch ein Beschleunigungszuschlag von 75 Prozent der Entschädigungszahlung, wenn der Landwirt innerhalb kurzer Zeit nach Festlegung des 100-Meter-Korridors, aber noch vor Fertigstellung des Planfeststellungsbeschlusses unterschreibt. "Das ist der Pferdefuß."

Die "Salamitaktik" von TransnetBW und Tennet stößt dem BBV-Kreisgeschäftsführer Manfred Kraus sauer auf. Nicht nachvollziehbar ist für ihn auch, "dass die Betreiber eine feste Rendite erhalten, aber die, die die Last tragen, werden mit einem Butterbrot abgespeist".

 
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