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Bergrheinfeld
SuedLink: Abgeordnete schreiben Protestbrief an die Minister
Anja Weisgerber und Dorothee Bär protestieren gegen geplante Wechselstromtrassen P43 und P44. Sie fordern Entlastung für denNetzknoten Bergrheinfeld/Grafenrheinfeld.
Bearbeitet von Irene Spiegel
 |  aktualisiert: 24.05.2019 02:11 Uhr

Im Kampf gegen den Bau weiterer Wechselstromleitungen in Verbindung mit der geplanten SuedLink-Stromtrasse haben die Bundestagsabgeordneten Anja Weisgerber (Schweinfurt) und Dorothee Bär (Bad Kissingen, Haßberge, Rhön-Grabfeld) ein Protestschreiben an Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier sowie den bayerischen Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger verfasst. Laut Pressemitteilung intervenieren sie gegen die Bestrebungen, die geplanten Wechselstromleitungen P43 aus Hessen sowie P44 aus Thüringen mit Endpunkt in Bergrheinfeld und Grafenrheinfeld zu errichten und stellen den Bedarf beider Maßnahmen in Frage.

Derzeit finden Verhandlungen zwischen Bundeswirtschaftsminister Altmaier und seinem Amtskollegen aus Bayern, Hubert Aiwanger, sowie den Energieministern aus Hessen und Thüringen statt. Dabei soll auf Ministerebene eine abschließende Entscheidung zu P43 und P44 getroffen werden.  Neben dem bereits in Planung befindlichen Gleichstromprojekt SuedLink, das in Bergrheinfeld endet, könnte es am Ende so kommen, dass auch die beiden Wechselstromleitungen P43 und P44 die Region durchqueren und im Raum Bergrheinfeld und Grafenrheinfeld enden. Es würde sich um den Neubau von Freileitungen in komplett neuer Trasse handeln.

"Das lehnen wir entschieden ab“, so Weisgerber und Bär. Beim Netzausbau müsse darauf geachtet werden, die Last auf mehrere Schultern zu verteilen. „Würden alle Maßnahmen am Netzknoten Bergrheinfeld und Grafenrheinfeld wie geplant verwirklicht, wäre ein Viertel der Stromlast Deutschlands an einem Punkt gebündelt. Dies ist schon aus Gründen der Sicherheit und zuverlässigen Energieversorgung abzulehnen“, heißt es weiter. Schon jetzt treffen am Netzknoten sieben Höchst- und Hochspannungsleitungen sowie zahlreiche weitere Leitungen aus allen Richtungen aufeinander, verweisen die beiden Abgeordneten auf 170 Strommasten aller Spannungsebenen, die das Gebiet der Gemeinde Bergrheinfeld durchqueren.

Der Kreistag des Landkreises Schweinfurt hatte sich bereits im Jahr 2015 gegen übermäßige Stromnetzausbauten gewandt und in einer Resolution Eckpunkte für eine bürger- und umweltverträgliche Energiewende beschlossen. Auch die Bürgerinitiative "Bergrheinfeld sagt nein zu Suedlink" kämpft mit örtlichen Kommunalpolitikern gegen diese Vorhaben.

In ihrem Protestschreiben verweisen Weisgerber und Bär auch darauf, dass die Regierungskoalition 2015 festgelegt habe, für die beiden Leitungen P43 und P44 neue Endpunkte zu suchen, die eine Führung in einer bereits vorhandenen Trasse sowie eine Entlastung des Netzknotens um Grafenrheinfeld ermöglichen. „Dieses Versprechen muss auch eingehalten werden“, fordern die beiden Bundestagsabgeordneten.

 
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