Dorflinde, Kirche und Historisches Rathaus sind ein Ensemble, um das viele Gemeinden Grettstadt beneiden. Der Rathausbau geht auf das Jahr 1590 zurück. Die Kirche St. Peter und Paul erhielt ab 1766 ihre heutige Gestalt. Bei der Stufenlinde, fälschlicherweise oft als Friedenslinde bezeichnet, ist die Pflanzzeit ungewiss. Baumspezialisten schätzen das Alter auf knapp 300 Jahre. Die Jahreszahl 1590 auf der Hinweistafel besagt nur, dass bereits beim Rathausbau eine Dorflinde gepflanzt wurde, aber nicht die aktuelle.
2016 äußerte Michael Lommel den Vorschlag als besondere Attraktion zum 25. Jubiläum des Grettschter Weihnachtsmarktes die Linde zu beleuchten. Bürgermeister Ewald Vögler griff die Idee auf, und der Bauhof montierte erstmals eine Lichterkette. Seitdem kam der Bauhof fast alljährlich zum Lichter-Einsatz, obwohl man eigentlich einen Zwei-Jahres-Rhythmus einhalten wollte, um den wertvollen Baum nicht zu gefährden.
Gut 30 Arbeitsstunden benötigen die Mitarbeiter des Gemeindebauhofes, um die Lichterketten und den großen Stern baumschonend an der Stufenlinde zu installieren und im Januar wieder zu entfernen. Auch in diesem Jahr ist die Linde im wahrsten Sinne des Wortes wieder ein "Highlight", auch für den Adventsmarkt, der diesmal am 10. Dezember auf dem Rathausplatz, im Bürgersaal des Historischen Rathauses und im alten Feuerwehrhaus stattfindet.
Mit rund 25 Metern Höhe, einer Kronenbreite von etwa 20 Metern und einem Stammumfang von 325 Zentimetern gehört die Stufenlinde zu den imposantesten Bäumen Deutschlands – nicht nur als Weihnachtslinde.