Schweinfurt zukunftsorientiert und lebenswert gestalten – diesem Aufruf folgten Studierende der Hochschule für angewandte Wissenschaften Würzburg-Schweinfurt, Auszubildende regionaler Unternehmen und die Bürgerschaft am Wochenende. Über sechs Stunden hinweg wurden von den teilnehmenden Teams zwölf Ideen entwickelt unter dem Motto „Unsere Region – Unsere Zukunft: Entwicklung nachhaltiger Ideen für eine lebenswerte Stadt“.
Angeboten wurde der Mitmachtag „IdeenCamp“ von Mitgliedern des Projekts „EntrepreneurSHIP“ der FHWS gemeinsam mit der Wirtschaftsförderung und dem Citymanager der Stadt Schweinfurt sowie dem Gründerzentrum GRIBS auf dem Marktplatz. Mit dabei war auch das FHWS International Team: Es zeigte Interessierten auf, welche Möglichkeiten die Hochschule im Bereich Austauschstudium anbietet. Außerdem wurde die Veranstaltung gefördert durch das Zentrum für digitale Innovationen (ZDI) Mainfranken. Dies teile die Stadt mit.
Die Teilnehmenden erhielten zu Beginn eine Einführung zu den Themen Gründertum und Unternehmerschaft durch Trainerinnen und Trainer. Über Brainstorming wurden zwölf Ideen gefunden, die anschließend bearbeitet und am Nachmittag der Öffentlichkeit auf dem Marktplatz vorgestellt wurden.
Auf dem Markt der Ideen
Die gemeinschaftliche Nutzung von Fahrzeugen wurde beleuchtet, drei Vorschläge wurden präsentiert: Ein Team sah einen Bedarf zum Thema Carsharing, wobei die Nutzung der Automobile (Busse und E-Autos) als Carpool mehr Flexibilität in der Region für Jung und Alt schaffen könnte. Ein weiteres Team fokussierte sein digitales Carsharing-Angebot speziell für Studierende der FHWS. Die dritte Gruppe setzte sich dafür ein, Fahrräder flächendeckend anzubieten.
Zur Lebensqualität in einer Hochschulstadt wie Schweinfurt gehört auch die entsprechende Gastronomie: Eine „Student-Bar“ wurde von Studierenden für Studierende als dringender Wunsch im Schweinfurter Nachtleben geäußert, insbesondere für die zahlreichen „Zugezogenen“ und internationalen Studierenden. Als Non-Profit-Unternehmen könne das Angebot dazu führen, dass junge Menschen sich ins Stadtleben integrieren, sie Spaß am Leben in der City haben und sie ihr Budget nicht zu sehr belasten.
Zusätzliche Sportangebote und Hochschulwettkämpfe könnten das Angebot für Studierende erweitern: Hierzu wäre die Einbindung der ansässigen Sportvereine und Sportgeschäfte sowie Sponsoring für Teams wünschenswert.
Im Bereich Kinderbetreuung sieht man Ausbaumöglichkeiten: Hierzu könnten sich Seniorinnen und Senioren als „Ersatzomas/-opas“ engagieren, auch unter einem Dach.
Ein Team wünscht sich eine App, die das Einkaufen für Studierende und Azubis bei regionalen, kleinen und mittelständischen Geschäften und Unternehmen lohnenswert gestaltet.
Eine weitere Aufgabe sahen Teammitglieder auf dem Wohnungsmarkt: Hier wurden Lösungen gesucht für das begrenzte Angebot an bezahlbaren Mietwohnungen, besonders auch für Azubis und Studierende. Ihr Vorschlag: Leerstände – auch Gewerberäume – könnten einer neuen Nutzung zugeführt werden. Über eine städtische Plattform könnten Immobilieneigentümerinnen und –eigentümer sowie Mietinteressenten zusammengebracht werden.
Eine Gruppe setzt sich für regionales Foodsharing ein: Um das Wegwerfen von Lebensmitteln zu begrenzen, könnte ein Netzwerk, organisiert über eine App, zum vermehrten Teilen statt Wegwerfen motivieren.
Die Kühltürme des ehemaligen Kernkraftwerks in Grafenrheinfeld ließen sich als Kunst- und Architektur-Highlight als neues Ausflugsziel aufwerten. Durch diese Maßnahme könnten verstärkt Touristen in die Region geholt werden.
Für die städtische Parkplatzbewirtschaftung gab es einen Vorschlag, wie ein Entwertungssystem für Parktickets, basierend auf einer App, den Einkauf in der Stadt positiv beeinflussen und damit die Innenstadt beleben könnte. Vorgeschlagen wurde weiterhin eine Begrünung von Flachdächern.