Auf einmal ging alles ganz schnell. Manch ein Passant wunderte sich, woher so plötzlich der neue Dachstuhl auf dem Moeno-Gebäude gegenüber des Rückert-Centrums in Schweinfurt gekommen ist. Zwei Tage nach der Errichtung des Dachstuhls feierte die Studentenverbindung T.St.V. Moeno Ripuaria das Richtfest für den Umbau ihres Moeno-Hauses.
Nach dem alljährlichen Stiftungsfest im Mai rollten die Bagger für den Umbau des Hauses an. "Nach einem etwas holprigen Start mit den Ämtern sind wir wieder zurück auf Kurs", schreibt Matthias Wirsching in der Verbindungszeitschrift "Der Moeno Ripuare" in seinem Vorwort.
Vor 49 Jahren bezog die 1921 in Würzburg gegründete Verbindung das ehemalige Kutscherhaus am Rande der Schweinfurter Altstadt. In den Neunzigern folgten dann einige bauliche Erweiterungen und Renovierungen des Gebäudes Am Mühtor 5. Seit 2012 ist die Moene Ripuaria nach Jahrzehnten der Erbpacht Eigentümer der Immobilie.
Das neuerliche Bauvorhaben brachte dann eine echte Hängepartie mit sich. Um die Bauanträge zur Erweiterung des Moeno-Hauses gab es in den Vergangenheit immer wieder Streit im Schweinfurter Stadtrat. Im Mai 2020 erhielt die Studentenverbindung nach einer achtjährigen Odyssee – aus ihrer Sicht endlich – die Baugenehmigung für den geplanten Umbau am Moeno-Haus.
Aufwändige Dachkonstruktion
"Wir haben verschiedene Varianten für die Renovierung geprüft und mit der Stadt besprochen", erklärt Christian Tannhäuser von der Studentenverbindung Moeno Ripuria. "Die Idee war, ohne, dass wir das Stadtbild zerstören, Quadratmeter zu gewinnen." Durchgesetzt hat sich am Ende eine Variante mit einer aufwändigen Dachkonstruktion, die auch recht kostspielig ist, wie Tannhäuser durchblicken lässt.
"Damit haben wir eine gute Lösung gefunden, wie das Gebäude sich weiterhin schön in den Stadtwall integriert." Die Vorteile des Umbaus liegen dabei auch in der energetischen Sanierung. "Und wir gewinnen durch veränderte Dachschrägen und weiteren Veränderungen ein paar Quadratmeter mehr Fläche", erklärt Tannhäuser.
Nach der Fertigstellung, die planmäßig bis Mai 2024 erfolgen soll, werden im sanierten Moeno-Haus im ersten Stock drei Apartments für Studenten entstehen. Im Erdgeschoss befinden sich dann Küche, Lern- und Gemeinschaftsräume.
"So ein Ankerpunkt ist wichtig, weil es die ungeplanten Begegnungen möglich macht. Dieser Mix aus gemeinsames Wohnen und Veranstaltungen ausrichten ist das, was zusammenschweißt", erklärt Tannhäuser die Bedeutung des Verbindungshauses.