Deckenfluter, Elektroheizungen oder alte Kühlschränke sind oft echte Stromfresser. 2012 wurde in Schweinfurt in über 500 Haushalten der Strom abgestellt, weil die Bewohner ihre Rechnung nicht mehr bezahlen konnten. Jährlich versenden die Stadtwerke 2000 Ankündigungen einer unmittelbar bevorstehenden Stromsperre und erzeugen somit ein „Druckpotenzial“, heißt es in einer Mitteilung der Diakonie. Im Rahmen des bayernweiten Projekts „f.i.t. – fördern, initiativ werden, teilhaben“ zur Armutsprävention kümmert sich die Abteilung „Kirchliche Allgemeine Sozialarbeit“ (KASA) des Diakonischen Werks Schweinfurt konkret um Einsparung von Energie in Privathaushalten.
Eine eigens angestellte Mitarbeiterin berät Energieschuldner und vermittelt zwischen ihnen und den Stadtwerken. Die Beraterin wird von der Diakonie aus Eigenmitteln und Spenden bezahlt. Die evangelisch-lutherische Landeskirche unterstützt das gesamte Projekt für zunächst drei Jahre mit insgesamt 140 000 Euro.
Die Schirmherrin des f.i.t.-Projektes, Landessynodalin Renate Käser, und Dekan Oliver Bruckmann informierten sich nun bei Projektleiter Siegfried Fuchs und bei Uwe Kraus, dem Leiter der KASA. Fuchs registriert einen immer größeren Bedarf an Beratung. Letztlich könne die Energie-Schuldenfalle jeden treffen, vorwiegend seien es zum Beispiel Hartz-IV-Empfänger oder ältere Menschen. Neben der Mitarbeiterin gibt es derzeit zehn Ehrenamtliche. Ein Einsatz läuft so ab: Bei einem ersten Hausbesuch werden relevante Daten per Checkliste erfasst und ausgewertet. Dann folgt eine individuelle Beratung. Nach etwa einem halben Jahr werden dann unter anderem die Zählerstände kontrolliert. Bei Umsetzung der Ratschläge schätzt die Diakonie das jährliche Sparpotenzial auf 100 bis 400 Euro.
Anlaufstelle ist die KASA, Tel. (09721) 2 08 71 02.