Große Freude herrschte bei der Streuobstinitiative Hausen, als die Anerkennung des Streuobstanbaus in Deutschland als immaterielles Kulturerbe anerkannt wurde. Die Aufnahme in das Verzeichnis der Unesco bestätige die vielen Streuobstakteure in ihrem Einsatz und ihren Bemühungen für den Erhalt der Streuobstwiesen als Naturparadiese und Kulturgut, heißt es in einer Pressemitteilung der Initiative.
Die Streuobstinitiative setze sich seit Beginn der Flurbereinigung in Hausen vor zehn Jahren aktiv für den Erhalt und die Pflege der örtlichen Streuobstwiesen ein. Da viele Bäume und Bestände in den letzten Jahren nicht mehr gepflegt wurden und die Verwertung von Streuobst an Bedeutung verlor, hätten die Akteure durch Aktionen, Pflegemaßnahmen und Informationsveranstaltungen für die Bedeutung und die Wertschätzung des Streuobstanbaus geworben.
Es lohne sich über das Jahr hinweg, Zeit mit der fachgerechten Pflege zu verbringen, vor allem mit dem arbeitsintensiven Winterschnitt, und sich im Herbst um die Ernte und deren Verwertung zu kümmern, so die Initiative. Die anstehende Obstbaumblüte Ende April sei die erste Belohnung für die Arbeit und verwandle die Kulturlandschaft jedes Jahr in ein faszinierendes Blütenparadies.
Unterstützt werde der Erhalt der Streuobstwiesen mittlerweile auch vom Amt für ländliche Entwicklung Würzburg, der Gemeinde Schonungen und vielen Eigentümern. „Es lohnt sich für jeden einzelnen alten Obstbaum zu kämpfen und ihn vor der Fällung zu retten“, so Christian Schäflein, Mitbegründer der Streuobstinitiative Hausen.
Norbert Mönter verweist darauf, dass bundesweit 1,3 Millionen Menschen durch ihre Unterschrift den Antrag zur Anerkennung als immaterielles Kulturerbe unterstützt haben. Der Einsatz für den Streuobstanbau erhalte damit öffentlich sichtbare Anerkennung, so die Pressemitteilung.
„Durch die Streuobstwiesen erhalten wir die Vielfalt an alten Obstsorten und schaffen Lebensraum für viele bedrohte Tier – und Pflanzenarten. Sehr erfreulich ist, dass als Ausgleichsmaßnahme der Flurbereinigung über 100 Obstbäume – überwiegend alte Apfel- und Birnensorten gepflanzt wurden“, so Beate Klüpfel, Pflanzmeisterin der örtlichen Teilnehmergemeinschaft.
Sobald die Corona-Pandemie wieder größere, öffentliche Veranstaltungen ermöglicht, möchte die Streuobstinitiative die Anerkennung des Streuobstanbaus als immaterielles Kulturerbe feiern und weiter für den Erhalt und die Neuanlage von Streuobstwiesen werben.