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Oberwerrn
Streit um SVO-Sportanlagen: "Gemeinde muss die richtigen Weichen stellen"
Halle marode, Vereinsleben intakt: Bei der SVO-Jahreshauptversammlung gab es Ehrungen durch das Vorstandsteam, rund um den Sportvorsitzenden Martin Madei (vorne, Dritter von links).
Foto: Uwe Eichler | Halle marode, Vereinsleben intakt: Bei der SVO-Jahreshauptversammlung gab es Ehrungen durch das Vorstandsteam, rund um den Sportvorsitzenden Martin Madei (vorne, Dritter von links).
Uwe Eichler
 |  aktualisiert: 27.03.2024 02:58 Uhr

Ein Nachhall folgte auf den heftigen Disput um die SVO-Sporthalle, der bei der letzten Bürgerversammlung aufgeflammt war. Die Jahreshauptversammlung des Sportvereins stand ganz im Zeichen des Hallenkonflikts.

Beim Jahresrückblick von Martin Madei, der im Vorstandsteam für den Bereich Sport zuständig ist, gab es zunächst Erfreuliches aus den Abteilungen zu berichten, wo vier Meisterschaften errungen wurden. Weniger sportlich ist derzeit das Verhältnis zwischen Kommunalpolitik und größtem Ortsverein, mit rund 800 Mitgliedern. Madei sprach von einem "Kampf mit der Gemeinde" und dem "Gefühl, dass wir keine Unterstützung mehr bekommen."

Neben dem Umstand, dass es für den Verein keinen Winterdienst am Berg mehr gibt, geht es vor allem um Zuschüsse für die Halle, die aus dem Jahr 1980 stammt. Sie gehe langsam kaputt, stellte Madei fest, der auf den Zustand von Dach, Kabinen oder Hallenboden verwies. 2023 sei der diesbezügliche Gemeindezuschuss bereits halbiert worden, so der Sportvorsitzende, in diesem Jahr sei er komplett weggefallen.

Vom Verein nicht zu stemmen

"Die größte Herausforderung, die Sanierung, ist von uns, so sieht es im Augenblick aus, nicht zu stemmen", sagte auch Gerd Engert, in der Vorstandschaft zuständig für die Finanzen. Es gebe keine Betriebskostenförderung mehr, was unter anderem in der benachbarten Stadt Schweinfurt für Unverständnis gesorgt habe: Gemäß Schweinfurter Richtlinien würde der SVO 15- bis 16.000 Euro jährlich bekommen. Auch anderswo habe man viel Zustimmung erhalten.

Ein Verein, der für Unterhalt eigener Sportanlagen aufkommen müsse, befände sich gegenüber anderen in einer "ungünstigen Konkurrenzsituation". Die Gemeinde müsse in Zukunft die richtigen Weichen stellen, appellierte Engert. Zum Planspiel, die Halle an die Gemeinde zu übergeben, habe man noch kein Ergebnis, bei der angedachten Fusion mit dem VfL Niederwerrn seien weder Rechtslage noch Zuständigkeiten geklärt gewesen. Eine Zusammenarbeit in Form einer Spielgemeinschaft wäre sinnvoller, so Engert,

Bettina Bärmann sprach auch 2024 das traditionelle Grußwort. Es gebe hohe Wertschätzung der Gemeinde für die SVO-Arbeit, sagte die Bürgermeisterin, die zugleich auf gesellschaftlichen Wandel verwies. Man müsse die Beiträge aller Vereine zum Gemeindeleben gleich sehen. Die Spielregeln der Förderungen (allesamt freiwillige Leistungen) seien in der Vergangenheit nicht klar definiert gewesen, mit Bevorzugung Einzelner.

2023 seien die Förderrichtlinien überarbeitet worden, weg von bisherigen Pauschalen. Für 24.750 Euro Hallenzuschuss hätte es einfach keine Grundlage mehr gegeben, so Bärmann. Um den Übergang abzumildern, sei im letzten Jahr noch einmal die Hälfte gezahlt worden. Es gebe nach wie vor Förderungen, zu Vorschlägen der Gemeinde müsse der SVO eine "interne Position" finden. Dann seien ein Treffen und eine Lösung möglich.

Lukas Hartung zum Ehrenmitglied ernannt

Der frühere SVO-Vorsitzende Lukas Hartung, der auf der Versammlung zum Ehrenmitglied ernannt wurde, blickte noch einmal auf die Vorgeschichte zurück. Der Verein habe sich seinerzeit auf den Bau einer Schulsporthalle eingelassen, nachdem es vor Ort keine Sportmöglichkeiten gegeben hatte. Nicht die Gemeinde habe den Verein unterstützt, sondern umgekehrt. Man könne den SV nicht beispielsweise mit einem Gartenbau- oder Tierzüchterverein vergleichen, so der heutige Hambacher, der sich eine Einigung wünscht. Dafür gab es Applaus. Zuletzt wurde von der Vorstandschaft eine außerordentliche Mitgliederversammlung angekündigt.

Gegenüber dieser Redaktion erläuterte Ehrenvorsitzender Peter Wenzel noch einmal seine Aussagen auf der Bürgerversammlung. Der Verein habe den Hallenbau auf Wunsch der Gemeindeverwaltung übernommen, da er Zuschüsse des BLSV und der Grenzlandhilfe in Anspruch habe nehmen können, die Kommune aber nicht: "Damit erhielt die Gemeinde die Möglichkeit für die Schule, Schulsport ausüben zu können, da es noch keine andere Halle in der Gemeinde gab".

Auszeichnungen und Ehrungen

Für 25 Jahre Mitgliedschaft beim SV Oberwerrn erhielten die Vereinsnadel in Silber: Alexander Hahn, Stephan Hofmann, Evi Hutter, Rudolf Körner, Christoph Kohmann, Christof Ostfeld, Sebastian Schlotter, Ralf Weißenberger.

Gold erhielten für 40 Jahre Mitgliedschaft: Matthias Brand, Hubert Frank, Ruth Frank, Elvira Hein, Günter Hein, Andreas Hopf, Frank Rödemer, Andrea Seidling, Alfons Wehner, Alfred Weidinger, Beate Weidinger, Iris Woelki sowie, als Nachehrung, Diethard Schneider.

50 Jahre Mitglied beim SV Oberwerrn sind Brunhilde Bausenwein, Peter Lehmann und Gosbert Reuß.

60 Jahre Mitglied sind Walter Günther, Rainer Holzmann und Siegbert Jäth.

Die Verdienstnadel erhielten Alois Beck und Werner Graml, Ehrenmitglied ist nun Lukas Hartung.

Geehrt wurden zudem die Meistermannschaften im Tischtennis (Saison 2022/23 Herren Bezirksklasse), Korbball (Saison 2023 Frauen in der Feldrunde Bezirksklasse, sowie Saison 2023/24 Jugend 12 in der Hallenrunde Bezirksklasse) und die Fußballsenioren (Meister Saison 2023 in der Bezirksliga).

 
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